Reinickendorf und Marzahn: So kämpfen Mitarbeiter von Knorr-Bremse gegen Tarifflucht

Mitarbeiter der Tegeler Firma „Knorr-Bremse PowerTech“ protestieren mit ihren Kollegen der Firma „Hasse & Wrede“ in Marzahn

Rund 120 Beschäftigte haben am Dienstagnachmittag in Mahrzahn gegen die Tarifflucht und Arbeitsplatzverlagerung des Knorr-Bremse-Konzerns protestiert. Die Konzern ist der weltweit führender Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge und betreibt in Berlin zwei Standorte: In Tegel produziert die Tochterfirma "Knorr-Bremse PowerTech" (KB Powertech) mit 275 Mitarbeitern Energieversorgungssystemen für Schienenfahrzeuge; in Marzahn fertigen rund 160 Mitarbeiter der Tochterfirma "Hasse & Wrede" Drehschwingungsdämpfer für Nutzfahrzeug- und Stationärmotoren an.

Weitreichende Veränderungen geplant

Der Konzern hatte am 1. Februar angekündigt, die Marzahner Produktion bis Ende 2018 von Berlin nach Tschechien, genauer Liberec, zu verlagern. Dort unterhält der Konzern bereits einen großen Standort für die Produktion von Systemen für Nutzfahrzeuge. Laut Betriebsrat verlieren durch den Umzug 125 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Zudem verlegt der Konzern seine Produktion vom Standort Tegel nach Marzahn und tritt zum 31. Dezember aus dem tarifgebundenen Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg aus. Da auch konzernintern eine Verlagerung von Arbeitsplätzen von München nach Berlin stattfinden wird, wurden diese Maßnahmen als Stärkung des "Schienenstandortes Berlin" und als Rückkehr zu den Wurzeln vom Konzern deklariert. 900 Mitarbeiter sollen dann in Berlin-Marzahn ansässig sein, wo einst 1905 das Unternehmen gegründet wurde.

Gewerkschaft kritisiert T...

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