Der Rekord-Halter: Rosa von Praunheim über seinen Berlinale-Rekord

Kein Regisseur hat mehr Filme auf der Berlinale gezeigt als Rosa von Praunheim. Gleich sein erster führte hier 1971 schon zu Tumulten. Seither ist er ein Dauergast des Festivals. gern auch in grellen Outfits. Auf das neue Team ist der alte Hase (77) sehr gespannt.

Berliner Morgenpost: Sie halten auf der Berlinale den Rekord mit den meisten Filmen, die je ein Regisseur vorgestellt hat.

Rosa von Praunheim: Ich war, glaube ich, 25 Mal im Panorama. Und das Forum begann ja mit meinem Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, der jetzt zum 50-Jährigen der Sektion noch mal gezeigt wird. Das war immer wieder eine Ehre, auf der Berlinale zu laufen. Ich hatte das Glück, dass ich vor allem unter Ägide des langjährigen Panorama-Leiters Wieland Speck sehr viele Filme in seiner Sektion zeigen durfte. Das hat viel bedeutet, auch international, dass dem schwullesbischen Film da so ein großer Raum eingeräumt wurde. Ich wurde dann ja auch auf viele internationale Festivals eingeladen. Kann also sein, dass ich da einen Rekord halte. Aber es kommen ja noch andere nach. Die haben auch noch die Chance.

Sein erster Film wurde 1970 zum Skandal: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in er er lebt“.<span class="copyright">Pro-Fun Media</span>
Sein erster Film wurde 1970 zum Skandal: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in er er lebt“.Pro-Fun Media

Wie war das damals, als „Nicht der Homosexuelle...“ das Forum eröffnet hat? Die Fernsehausstrahlung hatte danach ja eine heftige Debatte ausgelöst, der Bayerische Rundfunk hat sich sogar ausgeklinkt

Das Kino blieb erst mal leer. Erst als das Licht ausging, strömten die Massen rein. Die Schwulen hatten damals noch Angst, einen Schwulenfilm zu sehen, weil sie fürcht...

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