Rekordaufsteiger Funkel weckt Erinnerungen an ein Wunder

Für Friedhelm Funkel ist Düsseldorf die letzte Station als Profitrainer

Seit nunmehr 45 Jahren gehört Friedhelm Funkel zum Inventar des deutschen Profifußballs.

Als Spieler bestritt der frühere Mittelfeldspieler zwischen 1973 und 1990 satte 320 Spiele im deutschen Oberhaus, seitdem saß er auf der Trainerbank diverser Vereine. Am Montag feiert der gebürtige Rheinländer seinen 65. Geburtstag - natürlich als Profi-Trainer.

Damit ist er der älteste unter den aktuellen Erstliga-Trainern. Stolze vier Jahre trennen den Fortuna-Coach von Lucien Favre, der in diesem Ranking den zweiten Rang belegt.

Keine Titel als Trainer - aber Rekordaufsteiger

Doch im Gegensatz zu seinem Schweizer Kollegen, der mit Borussia Dortmund aktuell einen echten Top-Klub betreut und um die Meisterschaft mitspielt, ist Funkels Karriere geprägt vom ständigen Auf und Ab zwischen der 1. und 2. Bundesliga. Nach zwei Aufstiegen als Spieler mit Bayer Uerdingen wiederholte er dieses Kunststück als Trainer noch ganze sechsmal und ist damit Rekordaufsteiger unter den Fußball-Lehrern.

Dabei sah es nach Aufstiegen mit Uerdingen (1992 und 1994), dem MSV Duisburg (1996), dem 1. FC Köln (2003) und Eintracht Frankfurt (2005) lange danach aus, als würde kein weiterer dazukommen. Nachdem er die Frankfurter 2005/2006 über das DFB-Pokal-Finale - sein zweites nach 1998 mit dem MSV Duisburg - sensationell in den UEFA Cup und im Jahr darauf erneut bis ins Halbfinale des Pokals geführt hatte, trat er 2009 von seinem Posten bei den Hessen zurück.

Was folgte waren mehr oder weniger erfolgreiche Stationen bei Hertha BSC, dem VfL Bochum, Alemannia Aachen und dem TSV 1860 München, ehe er 2016 das Ruder bei Fortuna Düsseldorf übernahm. Dort gelang ihm in der vergangenen Spielzeit der langersehnte nächste Aufstieg.

Funkel Teil des "Wunder von der Grotenburg"

Während der Jubilar als Trainer ein echter Wandervogel ist, trug er als Spieler das Trikot von lediglich zwei Vereinen - Bayer Uerdingen und 1. FC Kaiserslautern. Seinen einzigen Titel feierte Funkel, dessen Bruder Wolfgang Nationalspieler, lange Teamkollege und später zeitweilig sein Co-Trainer war, 1985 beim Pokalsieg im Finale gegen den FC Bayern.

Zudem war er Teil der Bayer-Mannschaft beim legendären "Wunder von der Grotenburg", als die Krefelder nach einem 0:2 im Hinspiel und einem 1:3-Pausenrückstand im Rückspiel gegen Dynamo Dresden noch zu einem 7:3-Erfolg kamen und sensationell das Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger erreichten.

Karriereende bei Fortuna Düsseldorf

Auch wenn er noch nicht weiß wann - wo er seine Trainerkarriere beenden will, steht für Funkel bereits fest. "Düsseldorf wird meine letzte Station als Fußballlehrer sein", erklärte er bereits im Mai im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Wie lange ich noch hier arbeiten werde, hängt davon ab, wie erfolgreich wir spielen. Ich hoffe, dass ich noch ein paar gute Jahre vor mir habe."

Möglich also, dass Funkel auch noch am 10. Dezember 2023 an der Seitenlinie steht. Dann würde er 70 Jahre alt werden.

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