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Rekordbilanz für Versicherungen: So teuer war 2017

Geld, Münzen, Kosten (Volker Schlichting / ddp images)
Symbolfoto Geld / Kosten: Volker Schlichting / ddp images

Versicherungssummen in Milliardenhöhe sind nichts Ungewöhnliches, doch die Schäden, die 2017 anfielen, toppen alles. Verantwortlich dafür ist vor allem die steigende Anzahl von Naturkatastrophen. Die Munich Re zieht eine erschreckende Bilanz.

Hurrikane, Erdbeben und andere Naturkatastrophen haben 2017 große Schäden angerichtet. Die Klima-Fachleute des weltgrößten Rückversicherers Munich Re haben diese genau unter die Lupe genommen und kommen zu dem Ergebnis, dass die vergangenen Monate zu den teuersten in der Geschichte der Versicherung zählen. Voraussichtlich müssen Versicherer rund 135 Milliarden Dollar für die Hurrikane und weitere Naturkatastrophen aufbringen. Nur ein vorläufiger Rekord, wie es heißt.

"Einige der Katastrophen wie die Serie aus drei enorm schadenreichen Hurrikanen oder die sehr schweren Überschwemmungen in Südasien nach außerordentlich starken Monsun-Regenfällen haben einen Vorgeschmack auf die Zukunft gegeben. Denn auch wenn einzelne Ereignisse nicht direkt auf den Klimawandel zurückgeführt werden können, erwarten unsere Experten künftig häufiger solche extreme Ereignisse", so Torsten Jeworrek, Vorstand von Munich Re, in einem offiziellen Statement über das Rekordjahr 2017.

Auswirkungen auf Entwicklungsländer

Besonders schwierig sei die Situation in Entwicklungsländern. Hier seien vergleichsweise wenige Schäden von Versicherungen abgedeckt. Munich-Re-Klimaexperte und Geophysiker Ernst Rauch erklärt laut "Bild": "Diese Staaten werden in ihrer Entwicklung immer wieder zurückgeworfen." Die Gesamtschäden, einschließlich der nicht versicherten Schäden, betrugen 2017 geschätzte 330 Milliarden Dollar.

Vergleicht man die Bilanz von 2017 mit denen der vergangenen Jahre, dann fällt auf, dass die Kosten für Versicherer enorm gestiegen sind. Laut Munich Re gibt es aber nur drei Jahre vor 2017, in denen die Schäden inflationsbereinigt über 100 Milliarden Dollar kamen. "Vor 2005 gab es kein Jahr, in dem wir auch nur annähernd an hundert Milliarden herangekommen wären", meint Rauch. Im Schnitt lägen die Schäden pro Jahr bei rund 49 Milliarden Dollar, der traurige Rekord verdreifachte diese Summe fast.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnete für das vergangene Jahr in Deutschland Schäden in Höhe von zwei Milliarden Euro, und zwar durch Naturereignisse wie Stürme, Hagel und Starkregen.

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