Rekruten mit Schießhemmung - Ukraine will Soldaten länger für Fronteinsatz trainieren
Die ukrainische Armee verlängert die Ausbildung ihrer neuen Rekruten, um deren zuletzt niedrige Überlebenschancen auf dem Schlachtfeld zu erhöhen.
Die ukrainische Armee verlängert die Ausbildungszeit ihrer neuen Rekruten. Dies gab der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, am Sonntag auf Facebook bekannt. „Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist einer der Hauptfaktoren zur Rettung des Lebens eines ukrainischen Soldaten“, schrieb er. Der entsprechende Plan soll im Oktober diesen Jahres beginnen.
Ausbildungszeit wird verlängert
Laut „Business Insider“ beträgt die derzeitige Ausbildungszeit für neue Rekruten drei Monate, die aus einem Monat Grundausbildung und zwei Monaten Hauptausbildung bestehen. Es ist noch unklar, wie lange die neue Ausbildung dauern wird. Eine Verlängerung ist jedoch unausweichlich, gab es doch zuletzt viele Berichte über unzureichend ausgebildete Soldaten, die schnell auf dem Schlachtfeld ausfielen.
„AP“ berichtete im August, dass einige neue Rekruten Schwierigkeiten haben oder sich weigern, auf ihre Feinde zu schießen. Ein Kommandeur der 47. Brigade erklärte: „Sie sehen den Feind in Schussposition in den Schützengräben, eröffnen aber nicht das Feuer. Deshalb sterben unsere Männer.“
Erfahrene Kämpfer können nicht adäquat ersetzt werden
Der „Business Insider“ berichtet, dass ukrainische Kommandeure häufig Zeit damit verbringen mussten, Rekruten grundlegende Fähigkeiten wie das Schießen beizubringen. Ukrainische Offiziere befürchten zudem, dass die Armee bald keine gut ausgebildeten Kämpfer mehr haben wird.
Ein Soldat namens Roman, der seit 2016 dient, sagte: „Wenn kampffähige Leute wie wir ausgehen, könnten wir nur durch Leute ersetzt werden, die nichts wissen.“ Ein Infanterist der 93. Mechanisierten Brigade erzählte, dass von den ursprünglich 110 Personen in seiner Einheit im Juni 2022 sich nur noch vier im Einsatz befinden, da alle anderen entweder tot oder verletzt sind.