Renault Kadjar: Kaum große Schwachpunkte bei der HU
Berlin (dpa/tmn) - Was bei Nissan der Qashqai ist, rollt bei Renault als Kadjar vor: Die beiden Kompakt-SUV sind technisch eng miteinander verwandt, der Kadjar fährt auf einer Qashqai-Plattform.
Allerdings ist der Franzose das etwas kompaktere Modell, da er sieben Zentimeter kürzer und vier Zentimeter schmaler ist. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneidet er zufriedenstellend ab. «Der Kadjar ist ein nettes und weitgehend angenehm funktionierendes SUV-chen», schreibt der «Auto Bild Tüv Report 2022».
Modellhistorie: Der französische Hersteller brachte den Kadjar 2015 als Konkurrent von Modellen wie VW Tiguan oder Kia Sportage mit Front- oder variablem Allradantrieb. 2018 gab es eine Modellpflege mit breiterem Kühlergrill, LED-Blinkern und überarbeiteten Motoren. Renault plant, den Kadjar im Herbst 2022 einzustellen und durch das Modell Austral zu ersetzen.
Karosserie: Als SUV baut der Kadjar höher, was auch die Sitzposition erhöht. Von dem Fünftürer gibt es keine Karosserievarianten.
Abmessungen: 4,45 m x 1,84 m x 1,60 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 472 l bis 1478 l.
Stärken: Der Kadjar hat einen geringen Wendekreis von 10,72 Metern, was der Tüv-Report positiv hervorhebt, ebenso wie die üppige Serienausstattung. Bei der HU gibt es demnach in Sachen Fahrwerk «so gut wie keine Fehlerpunkte in allen Bereichen». Bei der HU zeige der Kadjar kaum große Schwachpunkte. Lob gibt es auch für Feststellbremse und Bremsleitungen.
Schwächen: Bei der HU liegen viele Bemängelungsquoten auf Durchschnittsniveau - so bei der vorderen Beleuchtung. Ebenfalls nicht gerade herausragend: Funktion von Fußbremse und Bremsschläuchen bei der zweiten HU im Alter von fünf Jahren.
Dann fällt das Modell auch doppelt so oft durch die Abgasuntersuchung (AU) wie der Durchschnitt, weil die Motorsoftware Probleme bereitet. Überdurchschnittlich ist ab diesem Zeitpunkt auch der Verschleiß der Bremsscheiben.
Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik rangieren Modelle vom Erstzulassungsjahr 2015 im hinteren Mittelfeld, solche von 2016 im Mittelfeld, der Rest auf guten Plätzen. Als einzigen Pannenschwerpunkt nennt der Club die Batterie (2015 und 2016).
Motoren: Benziner (Vierzylinder mit Frontantrieb): 96 kW/130 PS bis 120 kW/163 PS; Diesel (Vierzylinder mit Front- Allradantrieb): 81 kW/110 PS bis 110 kW/149 PS
Marktpreise(laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern): - Kadjar 1.3 TCe 160 Bose Edition (2018); 116 kW/157 PS (Vierzylinder); 60.000 Kilometer; 17.900 Euro. - Kadjar 1.7 Blue dCi 150 Bose Edition 4WD (2019); 110 kW/149 PS (Vierzylinder; Euro 6d-Temp); 66.000 Kilometer; 19.300 Euro. - Kadjar 1.5 dCi 110 Experience Energy (2015); 81 kW/110 PS (Vierzylinder; 118.000 Kilometer; 10.400 Euro.