Rentner besonders betroffen - FBI: Krypto-Betrüger stehlen über fünf Milliarden Euro von Verbrauchern

Das Siegel am Eingang des FBI-Hauptquartiers in Washington D.C.<span class="copyright">AP/dpa, Alex Brandon</span>
Das Siegel am Eingang des FBI-Hauptquartiers in Washington D.C.AP/dpa, Alex Brandon

Kriminelle erbeuten mittels Krypto-Scams in den USA Milliardenbeträge. Das FBI meldet für 2023 Abzocke in Höhe von rund 5,6 Milliarden Dollar, über 5 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind ältere Menschen.

Kriminelle erbeuten mittels Krypto-Betrug weltweit enorme Summen. Die Verluste für die Opfer im Jahr 2023 belaufen sich auf über fünf Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen stammen aus einem Bericht des FBI, der Beschwerden und Verluste aus dem Bereich Krypto-Betrug auswertet, die im Jahr 2023 bei der zentralen Anlaufstelle für Beschwerdesteller im In- und Ausland eingegangen sind.

Zehn Prozent der Beschwerden sorgen für 50 Prozent der Verluste

Das FBI erläuterte, dass die schnelle und meist unumkehrbare Natur von Digitalwährungs-Transaktionen besonders attraktiv für Betrüger sei. Zudem ermöglichen Kryptowährungen globale Transaktionen, was den Kriminellen zusätzliche Sicherheit böte. Dem FBI zufolge wurden 2023 fast 69.500 Beschwerden über Krypto-Betrug beim Internet Crime Complaint Center (IC3) eingereicht.

57.762 dieser Beschwerden stammten aus den USA, während aus Deutschland lediglich 444 Meldungen stammen. Deutsche Opfer klagen laut dem Bericht über Verluste über 15 Millionen Euro. Auch wenn die Beschwerden über Krypto-Betrug nur etwa zehn Prozent der gesamten Finanzbetrugsfälle ausmachten, sind sie für fast 50 Prozent der daraus resultierenden Verluste verantwortlich.

Fast 1,5 Milliarden von Personen über 60 erbeutet

Rund 16.800 Beschwerden über Krypto-Betrug stammten von Personen, die über 60 Jahre als sind. Die Verluste dieser Altersgruppe beliefen sich auf über 1,6 Milliarden Dollar, knapp 1,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren verlor insgesamt rund 168 Millionen Dollar.

Eine besonders beliebte Betrugsmasche sind sogenannte Investment-Scams. Dabei wird den Opfern vorgegaukelt, sie könnten durch Investitionen über Online-Portale hohe Gewinne erzielen. Oft landen die Einlagen jedoch auf den Konten der Betrüger. Laut dem FBI-Bericht geben sich die Kriminellen häufig als Call-Center-Mitarbeiter, IT-Support oder Regierungsangestellte aus. Verluste von über 1,1  Milliarden Euro sind auf Investment-Scams zurückzuführen.

Deutscher Rentner verliert sein gesamtes Erspartes

In Deutschland schlug ein solcher Investment-Scam kürzlich hohe Wellen, als ein  82-jähriger Rentner aus Wittstock in Brandenburg durch den Handel mit Kryptowährungen 40.000 Euro verloren hat. Der Mann wollte seine Rente aufbessern und wurde durch Werbung auf ein Online-Handelsportal aufmerksam, das hohe Renditen versprach.

Nach Investitionen im vierstelligen Bereich glaubte er, sein Vermögen auf fast 300.000 Euro gesteigert zu haben. Doch als er versuchte, das Geld abzuheben, stellte er fest, dass er es nicht abrufen konnte. Daraufhin erstattete er Anzeige bei der Polizei.