Resistente Stärke - Ernährungsforscher sicher, dass kalte Kartoffeln zum Abnehmen überschätzt sind
Resistente Stärke soll beim Abnehmen helfen, indem sie den Blutzuckerspiegel stabilisiert, den Hunger reduziert und die Fettverbrennung fördert. Ernährungsexperte Uwe Knop hat sich diese These genauer angesehen und erklärt, was dran ist.
Was ist der Unterschied zwischen normaler Stärke und resistenter Stärke?
Normaler Stärke ist als Kohlenhydrat einer unserer Hauptenergielieferanten. Resistente Stärke hingegen ist ein nahezu unverdaulicher Ballaststoff. Beide unterscheiden sich daher in ihrer Struktur und Verdaulichkeit.
Normale Stärke wird im Verdauungstrakt schnell abgebaut und in Zucker umgewandelt, während resistente Stärke unverändert den Dickdarm erreicht. Der Hauptunterschied liegt also darin, dass resistente Stärke - wie der Name bereits vermuten lässt - resistent gegenüber der Verdauung ist und daher nicht abgebaut wird. Sie dient damit nicht uns selbst sondern unseren Darmbakterien als Nahrung.
Resistente Stärke entsteht zum Beispiel durch Kochen und anschließendes Abkühlen kohlenhydrathaltiger Lebensmittel wie Kartoffeln und Reis. Dabei kann sich ein Teil der Stärke in die resistente Form umwandeln.
Hilft resistente Stärke beim Abnehmen und wenn ja, wie?
Es wird vermutet, dass resistente Stärke beim Abnehmen helfen kann, indem sie den Blutzuckerspiegel stabilisiert, den Hunger reduziert und die Fettverbrennung fördert. Eine weitere Hypothese ist: Da sie langsamer verdaut wird, führt sie zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl und verhindert Heißhungerattacken. Auch soll sie die Darmgesundheit unterstützen und den Stoffwechsel ankurbeln. Das alles soll insgesamt zu einem effektiveren Gewichtsverlust beitragen.
Das große Aber: Einen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt es nicht, es liegen ausschließlich Grundlagenstudien vor, die vorgenannte Hypothesen erlauben. Die Aussage „Gesund und nachhaltig abnehmen mit resistenter Stärke“ kann also Stand heute niemand gesichert treffen. Der Fokus auf einen sehr kleinen Ernährungsbestandteil des gesamten Lebens wird der hochkomplexen Matrix erfolgreicher Gewichtsreduktion auch nicht gerecht. Das ist viel zu kurz gedacht.
Warum macht die sogenannte 'Resteküche' allein nicht schlank, obwohl sie resistente Stärken enthält?
Obwohl die sogenannte 'Resteküche' resistente Stärken enthält, macht sie allein nicht schlank, da zahlreiche weitere Lebensstilfaktoren in einer hochvernetzten, komplexen und vor allem individuellen Matrix erst gemeinsam eine erfolgreiche Gewichtsreduktion ermöglichen. Dabei ist wesentlich mehr zu tun, als kalte Kartoffeln und abgekühlten Reis zu essen.
Wie passt denn denn die resistente Stärke mit Low Carb-Hype zusammen?
Die Low-Carber freuen sich - denn wenn sich normale Stärke in resistente Stärke umgewandelt hat, dann ist sie Low-Carb. Aber das ist in Sachen Gewichtsreduktion egal, denn auch Kohlenhydrate können beim Abnehmen helfen..
Wie kann ich denn nachhaltig abnehmen und dann auch schlank bleiben?
Wer seinen Herzenswunsch 'schlanker werden und bleiben' wirklich aus tiefster innerer Überzeugung aktiv zum Leben erwecken möchte, der kann nur mit individueller Ernährungs- und Lebensstilumstellung etwa 2 Kilogramm pro Monat gesund abnehmen.
Bevor Sie starten, sollte ein „personal tabula rasa“ erfolgen: Stellen Sie einmal Ihr bisheriges Leben gründlich und komplett auf den Kopf, um sich selbst und Ihr eigenes Ich intensiv zu durchleuchten: Wer bin ich, warum sehe ich so aus, was will ich und was will ich nicht (mehr) in meinem Leben sehen?
Zum Abnehmen muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion jetzt noch angehen möchten, hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen.