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Restaurant muss wegen "Erdogan Burger" schließen

Das Restaurant Urban Burgery in Köln bekommt dank eines neuen Gerichts jede Menge Aufmerksamkeit – allerdings nicht nur von wohlwollenden Kunden. Der “Erdogan Burger”, den der Inhaber kürzlich eingeführt hatte, stieß nicht bei allen Gästen auf Verständnis. Gedacht war der Burger, der mit einem großen Stück Ziegenkäse belegt ist, als Zeichen der Solidarität mit Can Dündar und Erdem Gül – die beiden türkischen Journalisten der “Cumhuriyet” waren vor wenigen Tagen zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt worden. Ihnen wird vorgeworfen, geheime Dokumente veröffentlicht zu haben.

Doch nicht alle Kunden konnten diese Geste nachvollziehen. Auf der Facebook-Seite häuften sich binnen kürzester Zeit Hetztiraden und Drohungen gegen das Restaurant, wie der Inhaber gegenüber der “Bild”-Zeitung bestätigt. Zunächst habe er sich davon nicht beeindrucken lassen wollen. Doch das änderte sich, als die Beleidigungen und Pöbeleien eine andere Form annahmen: Plötzlich tauchten düstere Gestalten vor seinem Laden auf. Als “muskulös” und “dunkel bekleidet” beschreibt der “Erdogan Burger”-Schöpfer die Männer, die 20 Minuten lang in sein Restaurant gestarrt hätten. Kurze Zeit später musste der Gaststättenbetreiber auf Facebook einen weiteren, Angst einflößenden Kommentar lesen: “Ich bin dafür, dass wir denen mal einen Besuch abstatten”, schrieb jemand, der seinen Account nach dem Waffenhersteller Smith & Wesson benannt hatte.

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Daraufhin entschied sich der Restaurantleiter, die Urban Burgery vorerst dichtzumachen. “Ich konnte die Sicherheit meiner Mitarbeiter nicht mehr gewährleisten”, erklärt er gegenüber dem Boulevardblatt. Er wolle sich aber nicht “mundtot machen lassen”, betont er weiter. Deshalb hat er bei der Polizei auch bereits eine Anzeige wegen Bedrohung erstattet. Ob und wann das Burger-Restaurant, das künftig mit Videoüberwachung ausgestattet werden soll, wieder öffnet, ist bisher aber noch nicht klar.

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