Rettender Schirmhalter: Bruder läuft Marathon mit Schwester

Lange hatte Jessie Russell trainiert, um am Boston Marathon teilzunehmen. Doch beinahe musste sie den Lauf abbrechen. Nicht, weil sie zu müde oder abgekämpft war; die Sonne ist der gefährlichste Gegner für die junge Frau, die an der Autoimmunkrankheit  Lupus erythematodes leidet. Doch dank einer liebevollen Geste ihres Bruders Jeffrey konnte sie bis zum Ende dabei bleiben.

Noch während ihrer High School-Zeit wurde bei Jessie Russell Lupus erythematodes diagnostiziert, berichtet der US-Sender „WBZ-TV“. Bei der auch als Schmetterlingsflechte bekannten Erkrankung  produziert das Immunsystem Abwehrstoffe gegen gesunde, körpereigene Zellen. Je nach Form und Ausprägung können dadurch lebenswichtige Organe befallen werden. So kann beispielsweise auch die Haut von den Auswirkungen der Krankheit betroffen sein und sich stark entzünden.

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Trotz ihrer Erkrankung wollte Jessie Russell unbedingt beim Boston Marathon mitlaufen. Die besondere Herausforderung war in ihrem Fall neben dem hartem Training noch eine weitere: An Lupus erkrankte Menschen weisen oft eine ausgeprägte Photosensibilität auf. Durch Lichtexposition können Krankheitsschübe provoziert werden. Dadurch kann es unter anderem zu einem starken Brennen auf der Haut kommen.


Trotzdem ließ Russell sich die Teilnahme an dem Lauf nicht nehmen. Doch schon nach gut 20 Kilometern merkte sie, dass die Sonne zu stark war. Sie wollte aufgeben. Doch ihr Bruder Jeffrey hatte den rettenden Einfall: In einem Spielzeugladen besorgte er einen Regenschirm. „Wenn es nur um die Sonne geht, will ich nicht, dass du aufhörst“, erinnert sich Jessie Russell an die Worte ihres Bruders im Interview mit „WBZ-TV“.

Jeffrey Russell rannte die letzten 20 Kilometer mit aufgespannten Regenschirm neben seiner Schwester her, damit sie den Marathon zu Ende bringen konnte. „Ich liebe ihn einfach“, erklärte Jessie Russell unter Tränen. „Ich hätte es ohne ihn nicht geschafft.“

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