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"Ich opfere mich!" Reus' Probleme beim BVB

Marco Reus hat bei Borussia Dortmund einen Vertrag bis 2023

Auf die SPORT1-Frage, inwiefern denn das Job-Hopping Einfluss auf seine Leistung habe, antwortete Marco Reus geradlinig wie bei einer besseren Aktion auf dem Platz: "Ich opfere mich für die Mannschaft."

Unter Trainer Lucien Favre spielt Reus bei Borussia Dortmund immer und überall (in der Offensive). Und er selbst weiß: Es tut ihm nicht unbedingt gut.

Von einer Mini-Krise des Nationalspielers war schon die Rede vor dem 1:1 des BVB am Samstag bei der TSG Hoffenheim. Die Rakete Reus, sie würde nicht mehr zünden, hieß es.

Nach einem feurig explosiven Saisonstart mit dem Siegtor im DFB-Pokal beim Zweitligisten Greuther Fürth und einem Treffer beim 4:1 zum Liga-Auftakt gegen RB Leipzig war von Reus in den folgenden Spielen nicht mehr viel zu sehen.

Beim 0:0 im Auswärtsspiel bei Hannover 96 vergab er zwei Großchancen, beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt blieb er ebenso ohne Torbeteiligung und Möglichkeiten wie beim 1:0 zum Start in die Champions League beim FC Brügge.

Als Allzweckwaffe der Stärke beraubt

Dabei ist Reus der Lieblingsschüler von Favre, der den Nationalspieler einst bei Borussia Mönchengladbach groß gemacht hat. Doch Favre ist derzeit auch ein bisschen Reus' Problem, denn der Schweizer setzt ihn in der Offensive als Allzweckwaffe ein. Das Spiel in Hoffenheim war da ganz symptomatisch.

Reus begann auf dem Flügel, wo er sich am wohlsten fühlt und seine Schnelligkeit am besten einbringen kann. In der zweiten Halbzeit musste er ein paar Minuten im Angriffszentrum aushelfen, ehe er im zentralen Mittelfeld agierte.

Reus spielt das Spiel mit, er stellt sich - auch in seiner neuen Funktion als Kapitän - ganz in den Dienst der Mannschaft. "Ich habe ja schon einige Spiele auf dem Buckel und kann flexibel sein. Das muss man auch", betonte Reus auf SPORT1-Nachfrage, fügte aber auch hinzu: "Natürlich ist es besser, auf einer festen Position zu spielen."

Hoffnung ruht auf Neuzugang Alcacer

In Hoffenheim bereitete Reus immerhin den späten Ausgleich durch Christian Pulisic vor. Und eine Besserung der Situation ist in Sicht.

Der späte Neuzugang Paco Alcacer, der gegen Frankfurt mit seinem Joker-Tor ein Traumdebüt feiert, dann aber in Brügge und Hoffenheim verletzt fehlte, soll die Lücke im Sturm schließen.

Für Reus wäre das gleich doppelt gut. Der 29-Jährige, der nach so vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren endlich richtig gesund und fit ist, müsste nicht mehr auf der eher ungeliebten Position aushelfen und hätte zudem einen echten Angreifer als Mitspieler an seiner Seite.

Voraussetzungen, dass sich Reus wieder ganz auf seiner Lieblingsposition austoben kann.