Rhabdomyolyse - 12 Studenten kämpfen nach 45-Minuten-Workout um ihr Leben – was dahintersteckt
Sie trainierten 45 Minuten lang Lacrosse. Danach wurde bei zwölf US-Studenten eine seltene Muskelverletzung festgestellt. Eine solche Rhabdomyolyse kann lebensbedrohlich sein. Was hinter der Krankheit steckt.
Schock an einer US-amerikanischen Universität: Nach einem 45-minütigen Workout erlitten zwölf Studenten der Tufts University eine lebensbedrohliche Verletzung. Die Spieler des Lacrosse-Teams hatten das Training am Montag freiwillig absolviert, berichtet die „Huffington Post“ .
Danach wurde bei ihnen eine seltene Muskelverletzung diagnostiziert: eine Rhabdomyolyse. Fünf der Spieler sollen am Freitag noch im Krankenhaus gewesen sein.
Das steckt hinter einer Rhabdomyolyse
Als Rhabdomyolyse bezeichnet man einen Zerfall von Muskelfasern, schreibt das Bundesministerium für Gesundheit auf seiner Website. Die Ursachen dafür sind etwa
Muskelquetschungen
extreme körperliche Aktivität
die Einnahme bestimmter Medikamente
Alkohol- und Drogenkonsum oder
Infektionen.
Was genau bei den Lacrosse-Spielern die Verletzung auslöste, ist laut „Huffington Post“ bislang nicht klar, soll aber noch ermittelt werden.
So äußert sich der Muskelzerfall
„Der Muskelzerfall kann sich durch Muskelschmerzen äußern oder unbemerkt bleiben“, heißt es weiter. Andere Hinweise seien etwa
Muskelschwäche
rötlich-brauner Urin
allgemeines Krankheitsgefühl
Fieber
schneller Pulsschlag
Bauchschmerzen sowie
Übelkeit und Erbrechen
Bei manchen Menschen könne der Muskelzerfall auch zu ernsten Komplikationen führen, etwa Nierenversagen. Dieses müsse dann im Krankenhaus behandelt werden, manchmal sogar auf der Intensivstation.
Ebenfalls könne ein Mangel oder Überschuss bestimmter Salze im Blut in Folge der Verletzung auftreten. Es komme zu Muskelkrämpfen, etwa dann, wenn im Blut zu wenig Kalzium ist. Oder aber, wenn zu viel Kalium im Blut vorhanden ist. Das erhöht das Risiko einer Herzrhythmusstörung.
Laut Bundesgesundheitsministerium kann die Rhabdomyolyse theoretisch bei jedem Menschen auftreten. Häufiger sei sei jedoch bei Kindern unter 10 Jahren und Menschen über 60 Jahren. Öfter erleiden diese zudem Übergewichtige und Männer.
Universität überwacht weitere Spieler
Um weiteren Verletzungen vorzubeugen, will die Tufts University nun den Zustand der weiteren Spieler genau beobachten. Die Trainings seien verschoben worden, bis die Studenten sich gesundheitlichen Checks unterzogen hätten.