Richtungsstreit in der Union - CDU-Fraktionsvize fordert: Migration im Wahlkampf „nur vorsichtig ansprechen“

Sepp Müller, Mitglied des Deutschen Bundestages, spricht im Plenum des Deutschen Bundestages.<span class="copyright">Serhat Kocak/dpa</span>
Sepp Müller, Mitglied des Deutschen Bundestages, spricht im Plenum des Deutschen Bundestages.Serhat Kocak/dpa

Die Union ist sich darüber uneinig, mit welchen Themen sie im kommenden Bundestagswahlkampf punkten will. Der CDU-Politiker Sepp Müller rät davon ab, die Migrationspolitik in den Mittelpunkt zu stellen.

Ein Jahr vor der Bundestagswahl drängt der arbeitnehmernahe Parteiflügel der CDU darauf, im Wahlkampf verstärkt auf Sozialpolitik zu setzen und dafür allzu harte Äußerungen in der Migrationspolitik zu unterlassen. „Die Landtagswahlen in Ostdeutschland haben deutlich gezeigt, dass Soziale Sicherheit die Menschen im Land umtreibt“, sagte Unions-Fraktionsvize Sepp Müller im Gespräch mit dem FOCUS.

„Die Hitze in dieser Debatte kann unserer Partei nur schaden“

„Die Menschen im Land haben großes Zutrauen in die wirtschaftspolitische Kompetenz unseres Kanzlerkandidaten Friedrich Merz“, so Müller. Die Union solle sich deshalb „auf diese Stärke fokussieren“ und „die Sozialpolitik eng damit verknüpfen“. Das Migrationsthema solle seine Partei dagegen „nur sehr vorsichtig ansprechen“, meint Müller. „Die Hitze in dieser Debatte kann unserer Partei nur schaden.“

Für Sepp Müller ist zudem wichtig, dass sich die Sozialpolitik der CDU nicht allein auf „unsere überzeugenden Antworten zum Bürgergeld“ beschränkt. „Wir benötigen auch eine Idee, wie wir uns die Zukunft der Pflege und der Rente vorstellen“, sagte Müller zu FOCUS.