Riesen-Ärger um Adele-Konzert: Journalisten-Verband klagt über Bilder-Verbot
Adele lässt bei ihren Konzerten in München Kamera-Teams und Fotografen aussperren. Das sorgt beim Bayerischen Journalistenverband für schwere Verstimmung. "Dieses Verbot ist völlig inakzeptabel", schimpft der BJV-Vorsitzende in einer Mitteilung.
Zehn Konzerte gibt Adele in München. Pressebilder wird es bei Agenturen und anderen freien Medien von den Groß-Events aber nicht geben. Wie der Bayerische Journalisten-Verband am Freitag in einer Mitteilung beklagt, sind journalistische Bild- und TV-Berichterstattung bei den Auftritten des britischen Superstars untersagt.
"Dieses Verbot ist völlig inakzeptabel", lässt sich Harald Stocker, Vorsitzender des BJV, in dem Schreiben zitieren. Medien würden statt selbst Bilder machen zu dürfen, lediglich ausgewählte Bilder vom Veranstalter erhalten. Das, so Stocker, "verhöhnt die Arbeit der Journalisten". Medien sollten sich - "auch im Sinne kollegialer Solidarität - gut überlegen, ob sie diese gefilterten Fotos nutzen". Durch das Verbot sei der journalistische Auftrag für Medienschaffende "nur eingeschränkt erfüllen".
Ein ganzes Fan-Dorf für Adele
Der BJV-Vorsitzende wundert sich weiter, dass die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern als Gesellschafter der Messe München die Einschränkung der Berichterstattungsfreiheit "offenbar klaglos" hinnähmen.
In einem Antwortschreiben des Mit-Veranstalters Live-Nation, aus dem der BJV zitiert, heißt es: "Leider werden keine Fotografen und keine TV-Teams zugelassen, sorry. Es gab dazu einen mehrfachen Austausch mit dem Management, nun ist es final, weil bei den Adele-Shows bislang immer so verfahren wurde."
Für die Konzert-Auftritte der Sängerin wird in München hoher logistischer Aufwand betrieben. Die 36-jährige Britin wird nicht einfach in der "Adele Arena" zehnmal vor jeweils rund 80.000 Fans auftreten. Es wird auf dem Gelände der Messe München gleich ein ganzes Fan-Dorf errichtet. Die "Adele World" bietet insgesamt 14.000 Besucherinnen und Besuchern einen Pub, einen Biergarten, einen "Farmer's Market", Food Trucks und eine Live-Bühne. Größen-Maßstäbe setzen ein Riesenrad sowie ein 200 Meter langer LED-Bildschirm, bei dem es sich um den größten der Welt handeln soll.