Riesiger Sprung für Handy-Gaming: Neuer Snapdragon-Chip soll seine Grafikpower deutlich steigern

Der Android-Spitzenprozessor Qualcomm Snapdragon 8 Gen 4 steht in den Startlöchern – und soll auch bei der Grafikleistung ordentlich zulegen. Kurz vor Erscheinen der ersten Handys mit dem neuen Chip versprechen Leaks bereits ein 50-Prozent-Plus.

Die ersten Android-Smartphones mit der neuen Snapdragon-Generation erscheinen in Kürze – konkret etwa die Xiaomi-15-Serie und das OnePlus 13. Bekannt war bereits, dass die CPU des Snapdragon 8 Gen 4 ordentliche Performance-Zuwächse zu bieten haben wird. Doch auch sein Adreno-830-Grafikchip kann offenbar beeindrucken. Ein Leaker hat auf der chinesischen Social-Media-Seite Weibo mutmaßliche Benchmarks veröffentlicht, wie etwa Notebookcheck berichtet.

Der Leaker spricht demnach von Leistungsverbesserungen im Bereich von 46 bis 53 Prozent im Vergleich zum Vorgänger Adreno 750, der im Snapdragon 8 Gen 3 steckt. Konkret nannte der User den Benchmark-Test "GFXBench 5.0 Aztec Ruins High Tier Offscreen", den wir auch im CHIP-Testcenter nutzen. Ein Referenzchip des Snapdragon 8 Gen 4 soll hier beeindruckende 125 Bilder pro Sekunde erreichen. Und die Produktionsversion könnte sogar noch mehr leisten.

Mehr Grafikpower für Handy-Gaming?

Eine Person spielt ein mobiles Spiel auf dem Handy.
Eine Person spielt ein mobiles Spiel auf dem Handy.

Ein in der Tat immenser Zuwachs bei der Grafikleistung. Unter den Handys in unserem Test ist der Spitzenreiter in diesem konkreten Grafik-Benchmark derzeit das Redmagic 9 Pro (zum Test). Das Smartphone kommt mit dem Snapdragon 8 Gen 3 und dessen Adreno-750-Chip auf 94 Bilder pro Sekunde.

Die meisten Android-Handys reizen den Spitzen-SoC (System on a Chip) aber nicht bis zum Limit aus und liegen durchschnittlich bei etwa 80 Bildern pro Sekunde.

Laut dem Leaker soll der Adreno 830 mit einer Taktfrequenz von 1,1 GHz arbeiten. Vorherige Leaks im Frühjahr sprachen davon, dass sich an der Taktfrequenz im Vergleich zum Vorgänger-Chip nicht viel ändern soll. Dieser kam hier auf etwa 950 MHz. Das könnte die unerwartet große Leistungssteigerung des neuen Grafikchips erklären. Ob das beim Gaming mit dem Smartphone einen erkennbaren Unterschied macht, ist abzuwarten.

Im Test messen wir die Grafikleistung mit mehreren Benchmarks und geben bei GFXBench das Ergebnis von "Manhattan Offscreen" aus. Die Messwerte unterscheiden sich daher von "Aztec". Das Redmagic 9 Pro erreicht hier keine Spitzenposition in unserer Handy-Bestenliste.

Zur vollständigen Bestenliste aller Smartphones

Je mehr Power, desto heißer läuft das Handy

Eine wichtige Frage bleibt schließlich: Wie lange kann das Handy diese Spitzen-Geschwindigkeit halten, bevor es zu heiß wird und deshalb die Leistung drosseln muss? Das Redmagic 9 Pro schlägt sich diesbezüglich im Test ziemlich gut. Bei Dauerlast reduziert sich die Performance auf lediglich 87 Prozent. Kein Wunder: Es ist ein Gaming-Handy mit eingebautem Lüfter.

Das Samsung Galaxy S24 Ultra (zum Test) hingegen drosselt nach der ersten Leistungsspitze bis auf die Hälfte der Geschwindigkeit herunter. Das ist immer noch schnell genug, aber weit entfernt von der tatsächlichen Grafikpower des Snapdragon.

Apple macht die Jagd auf die Geschwindigkeitsrekorde gar nicht erst mit: Das Apple iPhone 16 Pro Max (zum Test) mit A18-Pro-Prozessor kommt im konkreten Benchmark nur auf 70 Bilder pro Sekunde – hält das aber konstant.

Wie es in der Praxis aussieht, sehen wir erst, wenn wir die ersten Handys mit dem Gen-4-Snapdragon im Test haben. Der neue Spitzen-Prozessor wird nach und nach in den meisten Oberklasse-Modellen der Android-Smartphones und -Tablets auftauchen. Vermutlich wird es auch wieder eine aufgemotzte "for Galaxy"-Ausführung in den neuen Samsung-Flaggschiffen geben.


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