Riesiges Erdloch im Vorgarten: 52 Häuser ohne Strom und Wasser

20 Meter breit und neun Meter tief: das Erdloch in St. Albans.

In einer schlaflosen Nacht den Blick aus dem Fenster schweifen lassen und dann das: ein riesiges Erdloch tut sich vor mit Entsetzen geweiteten Augen auf! Was nach einem Hollywood-Szenario klingt, wurde für Menschen im englischen Herfortshire brutale Realität. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag hatte sich hier ein Erdloch so groß wie zwei Häuser aufgetan. "Es ist, als ob jemand mit einem Messer ein großes Stück aus der Erde herausgeschnitten hätte", schildert Richard Haddrell im Gespräch mit "The Telegraph" seinen Eindruck von dem Erdloch.

Verletzt wurde zum Glück keiner der Bewohner von St. Albans. Das 20 Meter breite und neun Meter tiefe Loch sorgte dennoch für heilloses Durcheinander: Straßensperrung und lahmgelegte umliegende Gasleitungen – 52 Haushalte waren in der Folge ohne Strom, Wasser und Gas. Insgesamt sechs Familien mussten sogar evakuiert werden und ihre Häuser verlassen. Nach Angaben der örtlichen Polizei wurden die Anwohner vorerst in Notunterkünften untergebracht. Wie lange der Evakuierungszustand noch andauern werde, sei vorerst ungewiss.

Immer wieder ereigneten sich in den vergangenen Monaten seltsame Vorfälle mit Erdlöchern in England. Nach Behördenangaben war in St. Albans bereits vor einer Woche in einer nahen Sackgasse ein kleineres Erdloch entdeckt worden, in das sogar ein Briefträger gefallen sei.

Einen Grund für immer wieder auftretende Erdlöcher vermutet Peter Hobbs vom British Geological Survey in dem Ablösen von Felsen sowie in Schwankungen im Grundwasserspiegel oder in der möglichen Instabilität ehemaliger Baugruben.