Roman Abramowitsch und die Frauen - ein Millionenspiel

Der milliardenschwere Oligarch Roman Abramowitsch trennt sie von seiner dritten großen Liebe. Das könnte ihm teuer zu stehen kommen - nicht zum ersten Mal.

Die Liebe kommt, die Liebe geht. So ist das nun mal, auch bei Milliardären. Doch wenn eine Beziehung des russischen Oligarchen Roman Arkadjewitsch Abramowitsch (50) zerbricht, kann daraus ein schwindelerregendes Millionenspiel werden.

Gerade wurde bekannt, dass sich der illustre Russe und seine dritte Ehefrau Darja Schukowa (36) getrennt haben. Und sofort sind Millionen von Dollar, Pfund oder Euro im Spiel, denn das Populärste an Roman Abramowitsch ist sein unermesslicher Reichtum. Nach Schätzungen des amerikanischen Magazins "Forbes" besitzt er derzeit ein Vermögen von 9,2 Milliarden US-Dollar (rund 7,8 Milliarden Euro).

Unter anderem gehören Abramowitsch, der als Vollwaise jüdischer Eltern bei Verwandten aufwuchs und nach seinem Studium der Ingenieurwissenschaften im gesellschaftspolitischen Umbruch Russlands ein Imperium von Industrieunternehmen (Öl, Erdgas, Metallgewinnung, Airlines) aufbaute, auch zahlreiche Luxus-Immobilien. Neben Stadtvillen in London und einem Landsitz in West Sussex auch das Château de la Croë bei Antibes, das Leitenschlössl in Garmisch-Partenkirchen sowie das Waldschlössl in Burgau am Attersee bei Salzburg. Des Weiteren hat er 2003 den Londoner Fußballclub FC Chelsea gekauft und besitzt eine ganze maritime Flotte.

Dieser stolze Besitz gerät sofort in den Ruf einer Spekulationsmasse, wenn im Hause Abramowitsch mal wieder eine Trennung ansteht.

Frau Nr. 1: Olga - sie hatte Pech

Sie hatte das Pech, dass es noch nichts zu verteilen gab. 1987 heiratete Abramowitsch in Moskau Olga Lysowa, ihre Eltern richteten die Hochzeit aus, denn der damals 21-jährige Student hatte zwar jede Menge gute Ideen, aber kein Geld. Es heißt, dass ihm die Schwiegereltern das Startkapital (umgerechnet an die 2.000 Euro) für seine Firma "Ujut" (Gemütlichkeit) gaben. Mit dem Unternehmen stellte Abramowitsch Spielzeug wie Gummienten und Fußbälle her.

Olga brachte ihre Tochter Nastja mit in die Ehe (die Abramowitsch adoptierte), doch sie konnte keine weiteren Kinder mehr bekommen. Für ihren Mann war das ein harter Schlag, er sehnte sich nach einer Großfamilie. Als ihm die attraktive Aeroflot-Stewardess Irina Malandina (*1967) über den Weg lief, verliebte er sich und trennte sich von Olga. Die bekam immerhin die Einzimmerwohnung.

Frau Nr. 2: Irina - sie hat mehr als ausgesorgt

1991 heiratete Roman Abramowitsch seine Irina. Sie erfüllte ihm den Kinderwunsch. Zwischen 1992 und 2003 gebar sie ihm fünf Kinder, zwei Söhne und drei Töchter. Abramowitsch, ein Freund und Vertrauter von Wladimir Putin, hatte inzwischen einen Großteil seines russischen Firmenbesitzes verkauft und lebte mit der Familie in Moskau und London, war aber noch gewählter Gouverneur der Region Tschukotka an der Beringstraße im äußersten Nordosten Russlands (gegenüber von Alaska). Auf dieses Amt verzichtete er erst 2008.

Er war nun einer der reichsten Männer der Welt und im schillernden London eine eher geheimnisvolle Figur, die sich ungern in der Öffentlichkeit zeigte, allenfalls bei Auswärtsspielen des FC Chelsea in der Champions League. Dennoch wurde bekannt, dass eine neue Frau in sein Leben getreten war. Und nun ging das Millionenspiel so richtig los.

"Geschäftsinteressen von Mr. Abramowitsch, darunter auch der FC Chelsea, werden durch die Scheidung nicht beeinträchtigt", betonte John Mann, der Sprecher des Multimilliardärs damals. Nach der Scheidung 2007 lagen die Schätzungen über die Höhe der Abfindung von Irina zwischen 330 Millionen und 1,5 Milliarden Dollar. Wie dem auch sei: Sie dürfte bis an ihr Lebensende (und das ihrer Kinder) ausgesorgt haben.

Frau Nr. 3: Darja - was bekommt sie?

Irinas Nachfolgerin Darja Schukowa (36) ist ebenfalls Russin, Tochter eines Ölhändlers und einer Molekularbiologin. Nach der Scheidung der Eltern wuchs sie in den USA auf. Irgendwann studierte sie Homöopathie in London und lernte auf einer Silvesterparty in Frankreich Roman Abramowitsch kennen. "Sie war die schöne Neue, die irgendetwas mit Gesundheit studierte und derentwegen der Milliardär plötzlich Akupunktur-Nadeln im Arm trug", schrieb das "Süddeutsche Zeitung Magazin". Sie habe außerdem als Modeexpertin und Kunstmäzenin gegolten, "dass sie auch die Frau an Abramowitschs Seite ist, interessierte nur noch nebenbei. Der wiederum schrumpfte fast zum Schoßhund und lauschte den Eröffnungsreden, die seine fast 15 Jahre jüngere Freundin mal auf Russisch, mal in perfektem Englisch mit L.A.-Akzent hielt."

Ihr schrieb die Öffentlichkeit zu, dass Abramowitsch sich auf einmal auch für Kunst interessierte. Jedenfalls ersteigerte er auf der Art Basel in Miami zwei Bilder von Francis Bacon und Lucian Freud für über 100 Millionen Euro, nachdem das Paar über die elitäre Kunstausstellung geschlendert war.

Auch Darja schenkte ihm zwei Kinder, zwei Töchter, beide in den USA geboren. Der Oligarch hat nun also sieben Kinder, sogar acht, wenn man die Adoptivtochter in Russland mitrechnet. Doch irgendwie klappte es auch diesmal nicht, denn zehn Jahre nach der Scheidung von Irina gab Abramowitsch nun auch die Trennung von Darja bekannt.

Gretchenfrage: Was mag die Nr. 3 mitnehmen? Eines der Schlösschen, vielleicht ein Schiff oder ein Gemälde von Bacon? Eigentlich hat sie gar nichts nötig. Darja ist Inhaberin von zwei Kunstgalerien in Moskau und St. Petersburg, außerdem ist der Herr Papa selbst Oligarch.

Foto(s): imago/Mandoga Media