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Roman: Vernachlässigte Kinder: Roman über Marzahner Jugendamt

Berlin. Knapp 70 Prozent mehr Verdachtsmeldungen zu Kindeswohlgefährdungen gab es 2019 im Vergleich zum Vorjahr in Marzahn-Hellersdorf. 1.940-mal gingen Hinweise zu häuslicher Gewalt, Verdacht auf Vernachlässigung und auf Misshandlung beim Jugendamt ein. Zahlen, die Anlass zur Sorge geben, zumal die Berliner Jugendämter chronisch unterbesetzt sind. Dem Thema mehr Aufmerksamkeit verschaffen will auch Diana Lehmann. Die 37-Jährige hat einen Roman über den Alltag im Jugendamt geschrieben. Schauplatz: Eine Plattenbausiedlung in Marzahn.

Diana Lehmann kennt die Zustände aus erster Hand. Als Mitarbeiterin im Marzahner Jugendamt hat sie tagtäglich mit vernachlässigten Kinder zu tun. Vorher arbeitete sie viele Jahre als Familienhelferin, war also „ganz nah dran an den Familien“, wie Lehmann sagt. „Als Familienhelfer siehst du die Kinder mehrmals in der Woche und kannst auch abends in Notfällen angerufen werden.“

Damals wohnte sie selbst in Biesdorf. Da konnte es auch mal passieren, dass sie die Kinder in ihrer Freizeit zufällig traf. „Einmal stand ich mit meinen Söhnen in der Schlange vor dem Kino und hinter mir warteten Eltern, deren Kinder ich kurz zuvor in Obhut nehmen, also aus ihren Familien entfernen, lassen musste“, erzählt Lehmann. Irgendwann habe sie die psychische Belastung nicht mehr ausgehalten und wechselte an den Schreibtisch.

Misshandlung durch Stiefvater, von Mutter vernachlässigt

Von dort wacht auch Ewa Degenhardt über das Schicksal der Kinder und Jugendlichen im Bezirk. Degenha...

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