Ronald Schill: "Hartz IV ist ein Schlaraffenland"

Richter Gnadenlos fällt sein Urteil über Hartz IV: Für kabel eins drehte er die Reportage "Abenteuer Leben Spezial: Ronald Schill trifft Hartz IV".

Über den Sinn oder Unsinn des Arbeitslosengeld II, kurz: Hartz IV, streiten Politik und Öffentlichkeit seit dessen Einführung im Jahr 2005. Hamburgs ehemaliger Innensenator Ronald Schill, dessen politische Karriere zu diesem Zeitpunkt nach einem Kokainskandal bereits beendet war, hat zu Hartz IV eine klare Meinung: "Für junge Leute, die in ihrem Leben niemals gearbeitet haben, ist Hartz IV ein Schlaraffenland. Und eine Einladung an alle armen Menschen der ganzen Welt, nach Deutschland zu kommen", urteilt der einst "Richter Gnadenlos" genannte nun in einer kabel-eins-Reportage. "Für Menschen, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben und nach 40 Jahren unverschuldet arbeitslos werden, ist es dagegen der reinste Horror."

Zu diesem Schluss kommt Ronald Schill im Zuge seiner Mitwirkung an der Sendung "Abenteuer Leben Spezial: Ronald Schill trifft Hartz IV", die kabel eins am Donnerstag, 16. Mai 2019, um 22.15 Uhr ausstrahlt. Darin besucht der 60-Jährige ALG-II-Empfänger zu Hause und vergleicht deren Lebensumstände mit denen, die er aus der Favela Pavão-Pavãozinho in Rio de Janeiro kennt, wo er seit einigen Jahren wohnt - von der monatlichen 1.900-Euro-Pension aus seiner kurzen Zeit als Politiker, wie er im vergangenen Jahr in einer "Goodbye Deutschland"-Ausgabe bei VOX offenbarte. "Es gibt hier Leute, die um vier Uhr morgens mit der Arbeit beginnen", bemerkte der gebürtige Hamburger damals über seine Nachbarn. "Dann würde ich mir lieber das Leben nehmen."

Bevor sich Ronald Schill mit Hartz-IV-Empfängern trifft, zeigt kabel eins um 20.15 Uhr neue Folgen "Unser Kiosk - Trost und Prost im Viertel". Die Sozial-Doku, die im vergangenen Jahr startete, stellt Menschen aus unterschiedlichen Brennpunkten Deutschlands vor.