Ronaldo-Effekt? Juve vermeldet dickes Minus

Cristiano Ronaldo steht seit gut einem Jahr bei Juventus Turin unter Vertrag.

Seine Ankunft beim italienischen Rekordmeister wurde bejubelt wie ein zusätzlicher Meistertitel, der Kurs der Juve-Aktie schoss in die Höhe. An der finanziellen Schieflage bei der Alten Dame änderte das aber vorerst noch nichts.

Die Norditaliener veröffentlichten ihren Jahresbilanz für die Saison 2018/19, Ronaldos erster Spielzeit in Turin, am Freitag. Wie Football Italia berichtet, setzte der Rekordmeister in der abgelaufenen Saison zwar 621,5 Millionen Euro um, verzeichnete insgesamt jedoch einen Verlust von 39,9 Millionen Euro.

Juve meldet hohen Verlust

Damit erhöhte sich der Umsatz in Piemont zwar um 23 Prozent, zugleich verdoppelte sich jedoch aber auch der Verlust (20,7 Mio. € höher als im Vorjahr).

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Und dabei fallen wohl auch die Kosten für Ronaldo gehörig ins Gewicht. Der portugiesische Nationalspieler erhält dem Bericht zufolge ein Jahresgehalt von 31 Millionen Euro. Netto, wohlgemerkt. Macht dann 54,2 Millionen Euro brutto.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für Ronaldo, nach Angaben von Calcio e Finanza, in seinem ersten Jahr auf 83,1 Millionen Euro. 46,29 Millionen Euro davon sollen sich jedoch durch Einnahmen decken, die er selber für den Klub generierte. Seine Ablösesumme von 112 Millionen Euro war dennoch maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Personalkosten bei Juve von 233,3 Millionen Euro auf 301,3 Millionen Euro erhöhten.

Der Schuldenberg der "Bianconeri" ist währenddessen von 309,8 Millionen Euro auf 463,5 Millionen Euro gewachsen. Allerdings sei geplant, in näherer Zukunft 300 Millionen Euro durch eine Erhöhung des Aktienkapitals einzunehmen. Damit will der Verein seine Verschuldung eindämmen und Wachstumspläne finanzieren.

Die Kapitalerhöhung soll laut Juve-Angabe Investitionen zur Steigerung der "sportlichen Wettbewerbsfähigkeit" des Klubs finanzieren. Zugleich soll die Expansion auf internationalen Märkten gestärkt werden, geht aus dem Entwicklungsplan des Klubs bis 2024 hervor. Für die Kapitalerhöhung soll zum Großteil Juves Mutterkonzern, die von der Unternehmerfamilie Agnelli kontrollierte Holding Exor, aufkommen. Die Holding hält eine 63,7-prozentige Beteiligung an dem an der Mailänder Börse notierten Klub.