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Ronan Keating: Robbie Williams rührte ihn zu Tränen

Ronan Keating meldet sich mit "Twenty Twenty" zurück. (Bild: Universal Music)
Ronan Keating meldet sich mit "Twenty Twenty" zurück. (Bild: Universal Music)

Ronan Keating (43, "Little Thing Called Love") startete vor 20 Jahren eine erfolgreiche Solokarriere. Nach seiner Zeit in der Band Boyzone stürmte er mit Hits wie "When You Say Nothing At All" (1999) die Charts. Am Freitag (24. Juli) meldet sich der irische Songwriter mit dem Album "Twenty Twenty" zurück. Darauf findet sich eine Mischung aus Neuauflagen seiner größten Hits wie "Life Is a Rollercoaster" (2000) oder "Lovin' Each Day" (2001) und neuen Songs.

Dafür hat er sich hochkarätige Unterstützung geholt: Neben einem Duett mit Emeli Sandé (33, "Next To Me") und Shania Twain (54, "Man! I Feel Like A Woman!") singt der 43-Jährige mit Robbie Williams (46, "Angels") einen sehr emotionalen und persönlichen Song. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Keating, welche tragische Geschichte hinter dem Track steckt, warum ihn Ed Sheeran (29, "Shape of You") mit der Gitarre begleitet und wie er sich als frischgebackener Vater fühlt.

Ihr Album heißt "Twenty Twenty", wie das aktuelle Jahr. Wie lief 2020 für Sie bisher?

Ronan Keating: Es ist ein turbulentes Jahr - ich glaube, da sind wir uns alle einig. Wir haben es mit einer einzigartigen Situation zu tun, die wir bisher noch nicht erlebt hatten. Es ist wirklich hart. Aber ich kann mich glücklich schätzen. Ich habe ein Haus und einen großen Garten. Ich konnte Zeit mit meiner Familie verbringen und die Geburt meiner kleinen Tochter erleben. Ich versuche, die positiven Dinge in der Krise zu sehen. In den letzten drei Monaten bei meiner Tochter zu sein - das war wirklich eine große Freude. Ich habe die Zeit mit meiner Familie sehr genossen.

Das klingt, als würden Sie die Corona-Krise gut überstehen?

Keating: Wir müssen alle mit der Corona-Krise leben. Ich versuche nur, das Beste daraus zu machen. Und ich bin froh über meine Situation. Schließlich gibt es Menschen, die trifft es viel härter als mich. Deshalb beschwere ich mich nicht oder jammere.

Sie sind jetzt 20 Jahre solo unterwegs. Denken Sie jemals an die Zeit bei Boyzone zurück?

Keating: Ja, absolut. Das war eine magische Zeit in den 90er Jahren. Es war eine großartige Zeit für Popmusik. Es gab viel Bewegung in der Musikbranche - viele Boy- und Girlbands tauchten auf und es hat einfach Spaß gemacht. Ich denke gerne zurück und habe großartige Erinnerungen an diese Zeit.

Auf dem neuen Album sind große Hits wie "Life Is A Rollercoaster" vertreten. Wie war es, die Songs wieder zu singen?

Keating: Es war seltsam. Vor allem "Life Is A Rollercoaster" war am schwierigsten. Weil ich das Gefühl hatte, ich singe eine Karaoke-Version meines eigenen Songs. Es funktionierte einfach nicht. Ich habe ihn immer und immer wieder gesungen, aber es wurde einfach nicht besser. Mein Sohn Jack hat mir schließlich geholfen. Ich habe ein paar seiner Vorschläge bezüglich der DJs und dem Sound, den er gerne mag, angenommen. Und so kam es, dass es sich jetzt ein wenig nach der Band Daft Punk anhört. Aber es war wirklich nicht einfach - es hat sieben Mix-Anläufe gebraucht, bis ich es hatte.

Wie hat sich Ihr Leben seit den großen Hits verändert?

Keating: Mein Leben hat sich total verändert. Ich habe fünf Kinder, lebe in London und habe eine großartige Frau an meiner Seite. Sie ist mein Herz und meine Seele. Ich bin wirklich froh darüber, sie in meinem Leben zu haben. Ich bin erwachsen geworden. Aber ich fühle mich gut, gesund und jung. Ich bin bereit, die Welt mit meinem neuen Album zu erobern.

Sie singen auch mit Ihrem guten Freund Robbie Williams. Wie war es, mit Ihm zusammenzuarbeiten?

Keating: Robbie ist eine Legende. Er ist unfassbar lustig und unkompliziert. Er hat mir den Song "The Big Goodbye" geschickt, hinter dem eine sehr emotionale Geschichte steckt. Robbie hat ihn geschrieben, als Stephen Gately starb. Zehn Jahre später habe ich in einer TV-Sendung über Stephen gesprochen. Robbie hat mir in derselben Nacht eine Nachricht geschrieben: "Ich habe dich im Fernsehen gesehen. Ich habe den Song total vergessen - hör ihn dir mal an." Ich war so berührt. Ich stand in meiner Küche und habe geweint, als ich den Song anhörte.

Dann haben wir darüber gesprochen, etwas zusammen fürs Album zu machen. Und so kam es, dass der Song auf "Twenty Twenty" gelandet ist. Ich bin wirklich stolz darauf und kann es kaum erwarten, dass Menschen ihn hören. Ich hoffe, wir können ihn irgendwann mal gemeinsam live performen.

Ed Sheeran spielt in "When you Say Nothing At All" Gitarre. Warum hat er nicht gesungen?

Keating: Ich habe ihn gefragt, was er gerne machen möchte. Und Ed meinte, er würde gerne in "When you Say Nothing At All" die Gitarre spielen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er auf dem Album ist.

2020 haben Sie Ihre Tochter bekommen. Was war das für ein Gefühl?

Keating: Es ist einfach magisch. Sie ist das hübscheste Kind und schläft auch noch zwölf Stunden durch. Das erzähle ich fast keinem, weil andere Eltern sonst wütend werden, wenn sie das hören. Sie ist wirklich bezaubernd und ein helles Licht in der düsteren Zeit von Corona. Sie ist einfach alles für mich.

Aufgrund der Corona-Krise wurden Konzerte und auch große Events wie der Eurovision Song Contest gestrichen. 1997 haben Sie die Show moderiert. Sind Sie ein großer Fan?

Keating: Wir alle lieben doch den Eurovision Song Contest. Ich bin in Irland aufgewachsen und für uns war das schon immer ein wichtiger Teil in unserem Leben. Wenn es lief, saßen alle vor dem Fernseher. Die Songs und die Show waren einfach großartig. Aber es hat sich über die Jahre sehr verändert. Manchmal verstehen die Leute es nicht richtig und glauben, es sei alles ein Scherz. Aber ist es nicht. Es ist so ein einzigartiges Erlebnis einmal im Jahr. Schade, dass es dieses Jahr ausgefallen ist. Aber nächstes Jahr wird es hoffentlich wieder stattfinden und natürlich werde ich es mir ansehen.

Auf was freuen Sie sich am meisten, wenn die Corona-Krise vorbei ist?

Keating: Darauf, Freunde und Familie wiederzusehen. Wieder performen und verreisen zu dürfen. Denn Reisen ist eine große Sache für mich. Ich habe noch nie so viel Zeit zu Hause verbracht - das letzte Mal, als ich 16 oder 17 Jahre alt war. Es war natürlich sehr schön, aber ich bin bereit, endlich wieder meine Koffer zu packen. Wohin es gehen wird, weiß ich noch nicht.

Sehen Sie etwas Gutes in der Corona-Krise?

Keating: Ich glaube, wir werden ab jetzt mehr Respekt voreinander haben. Freundschaften und die Familie mehr zu schätzen wissen - auch die gemeinsame Zeit.