Rot-Rot-Grün ist Favorit: SPD muss sich verschiedene Koalitionsoptionen offen halten

Die Sozialdemokraten schließen keine Partei als Partner aus – außer der AfD.

Nach dem schlechten Ergebnis am Wahlabend folgt am Morgen darauf eine kleine Panne. „Ich habe schon die ganze Zeit gewartet, dass mir der Blumenstrauß gegeben wird“, sagt SPD-Chef Martin Schulz. Jene Blumen, die er hier im Willy-Brandt-Haus in Berlin an die SPD-Spitzenkandidatin im Saarland, Anke Rehlinger, überreichen muss. Hätte er den Strauß früher in Händen gehalten, er hätte gar nicht so lang gesprochen, sagt Schulz. Schulz tritt mit Kanzlerkandidaten-Lächeln auf, die Gesichtszüge von Rehlinger und Bundesjustizminister Heiko Maas, SPD-Landesvorsitzender im Saarland, sehen ernst aus. Optimistisch erklärt Schulz, in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen trete die Partei „mit zwei hervorragenden Amtsinhabern“ an. Ein gefährlicher Hinweis für die SPD. Denn der Amtsbonus könnte auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Herbst in die Hände spielen. Vor allem aber legt die Saarland-Wahl ein weiteres Problem der SPD schonungslos offen: die Tatsache, dass ein Teil der Wählerschaft die Option eines Bündnisses unter Beteiligung der Linken so abschreckend fand, dass dies der CDU geholfen hat, Wähler zu mobilisieren. Doch – so sehen es jedenfalls viele und vor allem viele wichtige Mitglieder der Partei – für die SPD gibt es derzeit keine vernünftige Alternative dazu, sich die verschiedenen Koalitionsoptionen offen zu halten. Die Aussicht auf Rot-Rot-Grün mag mobilisierend für die Union wirken. Die Aussicht auf eine weitere große Koalition mit den Sozialdemokraten als Junior-Partner wirkt demobilisierend auf große...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung