Rucola als Auslöser vermutet - RKI meldet Salmonellen-Ausbruch – so erkennen Sie eine Infektion

Das RKI meldete einen Salmonellen-Ausbruch<span class="copyright">Getty Images/Science Photo Libra</span>
Das RKI meldete einen Salmonellen-AusbruchGetty Images/Science Photo Libra

Salmonellen können heftigen Durchfall und Bauchkrämpfe verursachen. Zurzeit gibt es einen Ausbruch einer besonderen Form. Vermutet wird Rucola als Quelle.

In Deutschland, Österreich und Dänemark gibt es einen Ausbruch bestimmter Salmonellen. Allein hierzulande seien bereits 98 Fälle erfasst (Datenstand 24.09.24), teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Zum Vergleich: Von 2015 bis 2023 waren es jeweils lediglich ein bis sechs Erkrankungsfälle pro Jahr, die auf das Bakterium Salmonella Umbilo zurückgingen.

Das zeitliche und räumliche Auftreten der Erkrankungsfälle lasse eine Verbindung zu einem bundesweit vertriebenen Lebensmittel vermuten, hieß es weiter. Befragungen von Betroffenen hätten deutliche Hinweise auf Rucola als mögliche Quelle ergeben. In Österreich sei S. Umbilo bereits in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen worden. „Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde“, schreibt das RKI.

Nur ein Teil der Fälle erfasst

In Deutschland wurden erste Erkrankungsfälle dem RKI zufolge Ende Juli bekannt. Ab Anfang August sei es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen mit seitdem 16 bis 18 Fällen pro Woche gekommen. „Es sind alle Bundesländer außer Bremen und dem Saarland betroffen“, heißt es weiter. Todesfälle seien bisher nicht erfasst.

Die tatsächliche Zahl der Fälle liege sicher deutlich höher als die der erfassten, da nur ein Teil der Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden einen Arzt aufsuche und davon wiederum nur ein Teil mikrobiologisch getestet werde. Für die kommende Zeit sei mit weiteren Infektionen zu rechnen, hieß es.

Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe

Salmonella Umbilo ist eine seltene Unterform der Bakterienart Salmonella enterica. Wie andere Salmonellen-Typen kann sie Lebensmittelinfektionen beim Menschen verursachen. Typische Symptome sind

  • Durchfall

  • Bauchschmerzen und Krämpfe

  • Übelkeit und Erbrechen sowie

  • Fieber.

Die Beschwerden klingen bei gesunden Personen meist nach mehreren Tagen von selbst wieder ab. Vor allem bei älteren Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem kann es aber zu schweren Verläufen kommen. Gefährlich ist eine Infektion zudem insbesondere für Kleinkinder.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Wer schwere oder anhaltende Symptome entwickelt, nachdem er eines der zurückgerufenen Produkte gegessen hat, sollte ärztliche Hilfe aufsuchen und dort auf eine mögliche Salmonellen-Infektion hinweisen.

Bei Kindern sollten Eltern auf jeden Fall reagieren, wenn Durchfälle oder Erbrechen länger als zwei bis drei Tage anhalten und zusätzlich Fieber auftritt.

Die Verbraucherzentrale gibt gleichzeitig jedoch zu bedenken: Es sei nicht sinnvoll, sich vorbeugend in ärztliche Behandlung zu begeben, wenn man keine Symptome habe.

Wie reagiere ich am besten bei Salmonellen-Verdacht?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) empfiehlt zur Behandlung:

  • Bei starkem Durchfall und Erbrechen ist es wichtig, viel zu trinken.

  • Um den Verlust von Salzen auszugleichen, kann gegebenenfalls der Einsatz von sogenannten Elektrolyt-Ersatzlösungen aus der Apotheke sinnvoll sein.

  • Achten Sie auf leicht verdauliche Nahrung mit ausreichender Salz-Zufuhr.

Eine Elektrolytlösung lässt sich auch ganz einfach selbst herstellen, wie der Arzt Christoph Specht im RTL-Interview erklärte. Sie benötigen:

  • 6 Teelöffel Zucker

  • 1 Teelöffel Salz

  • 1 Liter Wasser

Specht sagte: „Das schmeckt zwar nicht toll, hat aber die Elektrolytzusammensetzung, die man gerne hätte.“