Rund um das Kernkraftwerk Saporischschja wird weiter geschossen
In der ostukrainischen Stadt Slawjansk wurden ein Haus und eine Keramikfabrik von russischen Streitkräften beschossen, es gab jedoch keine Toten oder Verletzten bei den Angriffen. Slawjansk, das mit Donezk verbunden ist und in der Region nahe der Frontlinie liegt, gehört zu den Städten, die von den russischen Streitkräften gezielt angegriffen werden.
Angriffe auf Charkiw
Russische Raketen schlugen am Samstagmorgen im Zentrum von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, ein. Verletzt wurde offenbar niemand. Anwohner wie Viktor, Angestellter eines Parfümgeschäfts, wundern sich über den Zweck dieses Beschusses: "Ich kann nicht verstehen, worauf sie geschossen haben. Wenn es ein militärisches Objekt ist, dann bin ich Indira Gandhi. Ich habe keine anständigen Worte. Ich habe nur Worte, die ich nicht laut aussprechen möchte."
Bachmut ist fast eine Geisterstadt
Während der Krieg zwischen der Ukraine und Russland seit mehr als sechs Monaten andauert, trägt die Stadt Bachmut, die in der Region nahe der Frontlinie liegt, die Spuren des Krieges. Das Leben in der Stadt, aus der viele Einwohner weggezogen sind, ist zum Stillstand gekommen. Doch Einige wollen bleiben - wie Julija: "Was sollen wir tun, von hier verschwinden? Ich werde hier nicht weggehen. Ich habe meine Eltern hier begraben. Meine Großmutter ist sehr alt. Wer braucht sie, wer soll sich um sie kümmern, außer mir? Ich will nicht von Haus zu Haus kriechen, zur Miete wohnen... Ja, ich bleibe lieber hier, auch in den Ruinen, aber sie gehören mir.“
Rund ums Kraftwerk Saporischschja wird weiter gekämpft
Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig einen Beschuss des von Moskaus Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. Die Anlage sei erneut mehrfach beschossen worden, teilte der staatliche ukrainische Energiekonzern „Energoatom“ mit. Es bestehe das Risiko, dass Radioaktivität aus dem größten Atomkraftwerk Europas austreten könnte.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte vor einer erneuten Unterbrechung der Stromzufuhr für das AKW: Die Situation dort sei sehr riskant und gefährlich. Eine weitere Abschaltung der Reaktoren wegen Strommangels würde das Kraftwerk an den Rand einer Katastrophe rücken.