Russische Einnahme von Wuhledar - Warum der Fall der Bergbaustadt für die Ukraine ein strategisches Desaster ist

Die zerstörte Stadt Wuhledar<span class="copyright">Getty Images / Anadolu / Kontributor</span>
Die zerstörte Stadt WuhledarGetty Images / Anadolu / Kontributor

Russische Truppen haben die ukrainische Stadt Wuhledar im Oblast Donezk erobert. Die Stadt galt als eine der letzten Bastionen der Ukraine in dieser Region.

Russische Truppen haben die Kontrolle über die Stadt Wuhledar in der Region Donezk vollständig übernommen. Dies berichteten der Telegram-Kanal SHOT und mehrere pro-russische Kriegsblogger am Mittwoch.

Strategisch wichtige Bergbaustadt

Reuters“ zufolge handelt es sich bei Wuhledar, was „Geschenk der Kohle“ bedeutet, um eine Planstadt, die in den 1960er-Jahren von der Sowjetunion um eine Kohlemine herum erbaut wurde. Vor dem Krieg hatte sie etwa 14.000 Einwohner, von denen fast alle geflohen sind. Die Stadt befindet sich auf einer erhöhten Ebene und besteht hauptsächlich aus sozialistischen Hochhäusern.

Die Kontrolle über Wuhledar gilt als strategisch bedeutend, da die Stadt auf erhöhtem Terrain und an der Kreuzung der östlichen und südlichen Frontlinien liegt. Dies macht sie zu einem wichtigen Knotenpunkt für die Versorgung beider Seiten. Ihr Verlust ist für die Ukraine daher eine schwere strategische Niederlage.

Russische Streitkräfte umzingelten zuletzt die Stadt und erschwerten so die Versorgung der ukrainischen Truppen. Diese Einkesselung, auch „Mini-Kessel“ genannt, führte laut russischen Militärbloggern zu einer vollständigen Blockade. Die ukrainischen Truppen wurden schließlich mit schweren Bombenangriffen geschlagen. Russische Truppen hissten laut „Reuters“ schließlich ihre Flagge auf einem verwüsteten Verwaltungsgebäude im Zentrum der Stadt.

Russische Offensive führte zu hohen Verlusten

Russische Truppen hatten laut „Reuters“ während des Krieges mindestens vier größere Angriffe auf die Stadt gestartet, die alle zunächst abgewehrt wurden. Die Ukraine meldete dabei hohe Verluste auf beiden Seiten.

Der stellvertretende Bürgermeister von Wuhledar erklärte letztes Jahr gegenüber ukrainischen Staatsmedien, dass alle Gebäude und die gesamte Infrastruktur in der Stadt beschädigt wurden. Weniger als 500 Zivilisten blieben, die meisten von ihnen sind inzwischen ebenfalls evakuiert worden.