Russland sucht neues Geld: Staatsfonds könnte Chinas Yuan aufnehmen

Russland plant, seine Staatsfinanzen mit dem chinesischen Yuan aufzubessern. - Copyright: Adam Young via Getty Images
Russland plant, seine Staatsfinanzen mit dem chinesischen Yuan aufzubessern. - Copyright: Adam Young via Getty Images

Die russische Zentralbank möchte den chinesischen Yuan, die indische Rupie und die türkische Lira in ihren Staatsfonds aufnehmen, da die westlichen Sanktionen den Dollar und den Euro des Kremls einfrieren. Am Freitag gab die Zentralbank ihren politischen Ausblick für die kommenden drei Jahre bekannt und wies darauf hin, dass auch andere Währungen in den Fonds aufgenommen werden könnten.

Die Diversifizierung weg von den westlichen Währungen könnte über einen Haushaltsmechanismus erfolgen, der die überschüssigen Einnahmen aus den Energieeinnahmen nutzt. Der russische Vermögensfonds verfügte im Juli über knapp 200 Milliarden US-Dollar.

Finanzminister Anton Siluanow hatte bereits angedeutet, dass Moskau alternative Währungen zur Aufstockung des Fonds in Betracht ziehen könnte. Die Gouverneurin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, hat jedoch vor Investitionen in volatile Währungen gewarnt.

China und Russland wollen gemeinsam eine neue Leitwährung entwickeln

Seit dem Einmarsch in die Ukraine hat der Yuan das besondere Interesse Russlands auf sich gezogen, da der Handel mit China zugenommen hat und der Westen die Handelsbeziehungen zu Moskau meidet.

Der Handel mit Yuan und Rubel erreichte im vergangenen Monat einen Rekord, und Präsident Wladimir Putin kündigte im Juni an, dass China und Russland gemeinsam mit anderen BRICS-Ländern eine neue Leitwährung entwickeln.

Chinas Bestreben, den Yuan zu einem dominanteren Akteur auf der Weltbühne zu machen – insbesondere um den Dollar zu verdrängen – hat sich in den letzten Jahren beschleunigt. Wirtschaftswissenschaftler haben jedoch darauf hingewiesen, dass diese Schritte in erster Linie symbolisch sind.

Dieser Artikel wurde von Josh Groeneveld aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.