Russland tobt - Waffenlieferungen aus Indien landen in der Ukraine
Trotz wiederholter Proteste aus Moskau wurde indische Munition über europäische Kunden an die Ukraine weitergeleitet. Indische Waffenexporteure verzeichnen einen massiven Anstieg ihrer Verkäufe, während Neu-Delhi keine Maßnahmen ergreift, diese Transfers zu stoppen.
Von indischen Waffenherstellern verkaufte Munition ist von europäischen Kunden in die Ukraine umgeleitet worden. Laut „Reuters“ hat Neu-Dehli trotz wiederholter Proteste aus Moskau nicht eingegriffen, um den Handel zu stoppen. Indische Exportbestimmungen erlauben nur den Weiterverkauf von Waffen an den deklarierten Käufer, doch einige europäische Länder haben die Munition dennoch an die Ukraine geliefert.
Italien und Tschechien als Hauptlieferanten
Zu den europäischen Ländern, die indische Munition an die Ukraine lieferten, gehörten unter anderem Italien und die Tschechische Republik, wie „Reuters" berichtet. Arzan Tarapore, ein Verteidigungsexperte für Indien an der Stanford University, sagte, dass Delhis Bestreben, seine Waffenexporte auszuweiten, ein wichtiger Faktor für die Waffenlieferungen an die Ukraine war. „Wahrscheinlich sind bei der plötzlichen jüngsten Expansion einige Fälle von Verstößen gegen die Endverbraucherbestimmungen aufgetreten.“
Außenpolitischer Nutzen für Indien
Während Indien lange enge Beziehungen zu Russland pflegte, welches weiterhin von dort über 60 Prozent seiner Waffenimporte bezieht, zeigt die Weitergabe der Munition auch die außenpolitischen Vorteile für Neu-Delhi. Ein Südostasien-Sicherheitsexperte vom King's College London erklärte: „Es ermöglicht Indien, den westlichen Partnern zu zeigen, dass es nicht auf der Seite Russlands im Russland-Ukraine-Konflikt steht.", sagte er und fügte hinzu, dass Moskau kaum Einfluss auf Delhis Entscheidungen habe.