Russlands Ministerpräsident preist bei Chinabesuch Wirtschaftsbeziehungen
Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin hat bei einem Besuch in China die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder gepriesen. Er sei überzeugt, "dass die Vertiefung der russisch-chinesischen Beziehungen und zunehmende Zusammenarbeit eine positive Wirkung auf die Wirtschaften in beiden Ländern haben wird", sagte Mischustin am Dienstag während eines russisch-chinesischen Wirtschaftsforums in Shanghai, wie aus einem vom russischen Außenministerium veröffentlichten Video hervorgeht.
Der Ministerpräsident zeigte sich zudem zuversichtlich, dass das im März gesetzte Ziel eines Handelsvolumens von 200 Milliarden Dollar (185 Milliarden Euro) zwischen China und Russland erreicht werde.
Mischustin war am Montagabend in der Wirtschaftsmetropole Shanghai gelandet. Während seines Besuchs wird er den chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen und eine Reihe von Infrastruktur- und Handelsverträgen unterzeichnen.
Der russische Ministerpräsident wurde am Flughafen von Shanghai von Moskaus Botschafter in China, Igor Morgulow, und dem für Russland zuständigen chinesischen Top-Diplomaten Zhang Hanhui empfangen. Neben der Teilnahme an dem Wirtschaftsforum steht der Besuch eines petrochemischen Forschungsinstituts in Shanghai an. Geplant sind laut Kreml auch Gespräche mit "Vertretern von russischen Geschäftskreisen".
Das Forum hat eine Reihe von russischen Geschäftsleuten eingeladen, gegen die westliche Staaten Sanktionen verhängt haben, darunter aus den Branchen Düngemittel, Stahl und Bergbau - außerdem den für Energiethemen zuständigen russischen Vize-Ministerpräsidenten Alexander Nowak, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Laut russischen Staatsmedien sagte Nowak, die russischen Energielieferungen an China würden 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent steigen.
Mischustin wird von Shanghai nach Peking weiterreisen, wo er Xi und Ministerpräsident Li Qiang treffen wird, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.
China und Russland haben in den vergangenen Jahren ihre wirtschaftliche Kooperation und diplomatischen Kontakte ausgebaut. Seit der russischen Invasion in der Ukraine wuchs eine strategische Partnerschaft.
China positioniert sich im Ukraine-Krieg neutral und hat die russische Invasion bisher nicht verurteilt. Im Februar legte China einen Zwölf-Punkte-Plan zur Lösung des Ukraine-Konflikts vor, der es westlichen Ländern zufolge Russland ermöglicht hätte, große Teile des besetzten Gebiets in der Ukraine zu behalten.
Bei einem Gipfeltreffen in Moskau im März hatte Xi Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Besuch in Peking eingeladen. Beobachtern zufolge hat China in den bilateralen Beziehungen die Oberhand und einen zunehmenden Einfluss, während sich die internationale Isolation Moskaus verstärkt.
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