Werbung

S-Bahn: Bayer hilft Arabern gegen Kontrolleurin

image

In den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es nicht selten zu Situationen, die bewegen, zum Nachdenken anregen und in den sozialen Netzwerken viral gehen. Diesmal hilft ein bayerisches, älteres Paar einem arabischen Paar, in dem sie der Kontrolleurin vorgaukeln als “Freunde” unterwegs zu sein.

Die Journalistin Iris Spiegelberger beobachtete in der Münchner S-Bahn, die vom Flughafen abfuhr, eine interessante Situation: Ein arabisches Ehepaar hatte ein falsches Ticket gelöst und als die Kontrolleurin kam, zeigte diese wenig Verständnis dafür. In der Sitzecke nebenan merkte ein bayerisches Ehepaar um die fünfzig die Not der arabischen Touristen. Da diese ein Gruppenticket gelöst hatten, wollten sie die arabischen Gäste auf die Fahrt einladen. Spiegelberger beschreibt die Situation so:

Bayer (tippt Kontrolleurin auf die Schulter, nachdem alle die Szene und die steigende Verzweiflung und Scham der Frau einige Zeit beobachtet haben): “Entschuldigens Eana, mir ham a Gruppenticket, könna die Zwoa bei uns mitfoahn?" Kontrolleurin: "Normalerweise machen wir das nicht." Bayer (schaut kurz seiner verschwörerisch dreinblickenden Frau in die Augen - man erkennt, sie hat ihm gerade telepathisch etwas zugeraunt): "Aber mir ham des Ticket doch für uns Viere kauft!" Kontrolleurin: "Wen glauben Sie veräppeln Sie hier?”

“Doch, des san unsere Freind!”, sagte der bayerische Fahrgast.

Bayer (nun gespielt empört): “Doch, des san unsere Freind!" Kontrolleurin (zeigt etwas herablassend auf das nun völlig verunsicherte arabische Ehepaar): "Das sind also Ihre guten Freunde?" Bayer (versucht nun alles, um eine drohende Entgleisung seiner Gesichtszüge zu vermeiden): "Ja. Des sehgt ma doch, wie eng mir san. (schaut plötzlich mich an) ODER?!”

Die Journalistin steigte in das Spiel mit ein und meinte, die beiden würden sich bereits aus Kindertagen kennen. Daraufhin entschied die Kontrolleurin das Weite zu suchen und marschierte unverrichteter Dinge wieder ab. Auf Facebook wurde der Post mehr als 3000 Mal geteilt. Begeisterte Kommentare wie “Weltklasse” oder “Amazing” tummeln sich unter dem Post. Die Journalistin, die offenbar in London lebt, schreibt zum Schluss: “Ach München, wie habe ich Dich vermisst!”

Sehen Sie auch: Flüchtlingskinder lernen schwimmen