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Sabitzer: Diesen Anteil hat Nagelsmann am RB-Höhenflug

RB Leipzig ist das deutsche Team der Stunde.

In der Bundesliga belegen die Sachsen den zweiten Rang, im DFB-Pokal stehen sie unter den letzten 16, auch das Achtelfinale der Champions League ist bereits sicher. (Service: Tabelle der Bundesliga)

Marcel Sabitzer ist einer der Hauptgründe dafür, dass es bei RB derzeit so gut läuft. Der Österreicher spielt die Saison seines Lebens: In den bisherigen 13 Saisonspielen kam er auf fünf Tore und vier Vorlagen. Nur Timo Werner und Christopher Nkunku sammelten mehr Scorerpunkte für die Roten Bullen.

Doch ausruhen will sich der 25-Jährige auf seinen Lorbeeren nicht. Im Gegenteil. Er will das Maximum herausholen, aus sich und seinem Team.

Im SPORT1-Interview spricht Sabitzer über Julian Nagelsmann, seinen Titelhunger und seinen Karriereplan.

Sabitzer: "Wir verteilen die Tore auf mehrere Schultern"

SPORT1: Herr Sabitzer, weshalb läuft es bei RB Leipzig gerade so gut?

Marcel Sabitzer: Bis jetzt sieht es sehr gut aus. Wir hatten zwischendurch eine Phase, in der es nicht so gut lief, da konnten wir die Ergebnisse nicht erzielen. Wir haben uns dann zusammengerauft, sind stärker herausgekommen und haben wieder einen Lauf gestartet. Die Mannschaft performt sehr gut und der Trainer stellt uns in jedem Spiel gut ein. Dieser Mix ist hilfreich, um die Spiele zu gewinnen.

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SPORT1: Was macht Leipzig in der Offensive so gefährlich?

Sabitzer: Wir verteilen die Tore auf mehrere Schultern. Nicht nur die Stürmer treffen, sondern auch die, die dahinter kommen. Das erleichtert und entlastet die Stürmer, wenn sie mal nicht treffen. Wir haben geregelte Abläufe und Ansätze, wie wir die Gegner bespielen wollen, damit wir zu Torchancen kommen. Und die nutzen wir in dieser Saison auch sehr gut.

SPORT1: Sie haben mit dem Treffer gegen Mainz den 8:0-Kantersieg eingeleitet. War das ein ganz besonderes Spiel für Sie?

Sabitzer: Was das Ergebnis betrifft, auf jeden Fall. Wenn du 8:0 in der Bundesliga gewinnst, ist das nicht alltäglich und freut einen sehr. Im Spiel ist nahezu alles perfekt gelaufen, so wie wir uns das vorgestellt haben. Auch für die Fans ist so ein Ergebnis natürlich toll.

SPORT1: Was sagen Sie zu Ihrer bisherigen Saison?

Sabitzer: Es hat schon sehr gut im Pokal begonnen. Am ersten Spieltag habe ich schon gemerkt, dass diese Saison echt gut werden kann. Ich konnte jetzt meine Leistung konstant zeigen und der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen. Es freut mich, dass ich auf diesem Weg ein wichtiger Teil der Mannschaft bin.

SPORT1: Sehen wir zurzeit den besten Marcel Sabitzer aller Zeiten?

Sabitzer: In Deutschland denke ich schon. Es läuft sehr viel in meine Richtung. Ich schieße sehr viele Tore und bin bei vielen offensiven Aktionen dabei. Das ist auch mein Anspruch. Ich möchte ein wichtiger Teil der Mannschaft sein und hoffe, dass es diese Saison so weitergeht.

"Nagelsmann kann jeden Spieler besser machen"

SPORT1: Haben Sie ein persönliches Ziel?

Sabitzer: An einer Zahl habe ich das nicht festgemacht, aber ich möchte natürlich so viele Tore wie möglich erzielen. Ich bekomme viele Einsatzminuten, viel Vertrauen vom Trainer. Das ist hilfreich, um mich zu zeigen.

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SPORT1: Welchen Anteil hat Julian Nagelsmann an Ihrem Erfolg?

Sabitzer: Er schenkt mir sehr viel Vertrauen. Ich habe jedes Spiel von Beginn an gemacht und konnte durch Leistung überzeugen. Das gibt Selbstvertrauen. Wenn dir der Trainer einen Plan und Ansätze mitgibt, wie du zu Torchancen oder in gefährliche Räume kommst, hilft das. Er kann jeden Spieler im Detail besser machen. Da profitiere nicht nur ich von, sondern die ganze Mannschaft und jeder Einzelne.

SPORT1: Wie schwierig ist es, seine Leistung konstant abzurufen?

Sabitzer: Selbstverständlich ist es nicht, dass du alle drei Tage jedes Spiel von Beginn an machst. Da gehört sehr viel dazu. Du musst auf deinen Körper achten und schauen, dass du in deiner Freizeit auch mal vom Fußball wegkommst, damit du möglichst frisch im Kopf bist. Aber ich bin noch nicht platt. Ich bin wirklich motiviert und möchte bis zur Winterpause alle Spiele machen, mit Leistung überzeugen und der Mannschaft und dem Verein helfen, die Ziele zu erreichen.

SPORT1: Leipzig könnte in dieser Saison den Bayern den Titel streitig machen. Wie gehen Sie damit um?

Sabitzer: Uns beeinflusst wenig, was außen herum gesagt oder geschrieben wird. Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit, auf das Training und auf die Spiele. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Das ist unser Ansatzpunkt, an dem wir bis zum Ende festhalten werden. Alles andere interessiert uns nicht.

Sabitzer will "für den Verein Titel holen"

SPORT1: Wie ordnen Sie die Entwicklung ihres Vereins ein? Wo kann die Reise hingehen?

Sabitzer: Was wir in den letzten vier, fünf Jahren geschafft haben, ist natürlich sehr besonders. Wir sind aufgestiegen und direkt in die Champion League eingezogen, zweiter Platz in der Bundesliga, konstant oben mit dabei. Das musst du als Aufsteiger erst einmal schaffen. Wir sind uns schon bewusst, wie weit wir den Verein schon gebracht haben. In Zukunft wollen wir aber immer mehr erreichen. Wir wollen für den Verein Titel holen und sind auf einem guten Weg. Wir sind in allen Wettbewerben noch im Rennen und wir sind natürlich heiß, irgendwann etwas in die Höhe zu stemmen.

SPORT1: Wie gehen Sie mit den gestiegenen Erwartungen von Leipzig in Deutschland um?

Sabitzer: Die Ansprüche von außen werden immer höher. Aber natürlich auch die von uns. Unser Ziel muss und wird es immer sein unter die ersten Vier zu kommen, damit wir in Leipzig Champions League spielen können. Der Druck ist da, aber er macht uns auch Spaß, weil wir uns mit den Besten messen und vorne dabei sein wollen. Für uns ist das eher positiver Druck.

SPORT1: Ist der Einzug in das Champions-League-Achtelfinale der nächste Meilenstein?

Sabitzer: Klar. Das ist das erste Mal für den Verein. Das erste Mal für jeden einzelnen Spieler. Das ist in der Historie immer hoch einzuschätzen. Uns freut das, aber wir treten auch an, um weiter zu kommen. Das ist zwar noch ein paar Monate hin, aber wir haben schon im Hinterkopf, dass wir da etwas erreichen wollen.

SPORT1: Gibt es einen Wunschgegner?

Sabitzer: Das hängt erst einmal davon ab, ob wir Erster oder Zweiter werden. Wir wollen natürlich Erster werden, damit wir vielleicht Barcelona, Paris oder Liverpool aus dem Weg gehen können. Mit etwas Losglück könnte es ein bisschen einfacher werden. Das ist unser Ansatz. Aber Wunschgegner haben wir noch keinen ausgesucht.

SPORT1: Wie schafft es RB, so gut wie alle Leistungsträger zu halten?

Sabitzer: Wenn wir irgendwo im Mittelfeld herumturnen würden, wäre das eine andere Geschichte. Dadurch, dass wir jede Saison einen neuen Schritt gemacht haben, ist es attraktiv geworden, hier zu bleiben. Das gilt für Neuzugänge, aber auch für Spieler, die schon länger im Verein sind. Sie wissen, was sie am Verein haben. Das gilt auch andersrum. Das gegenseitige Vertrauen ist groß. Viele Spieler passen einfach perfekt in das System rein.

SPORT1: Verfolgen Sie selbst einen Karriereplan?

Sabitzer: Ich will so schnell wie möglich Titel holen. Am besten mit RB natürlich. Mir würde das riesig Freude bereiten, für den Verein einen Titel zu holen, weil das in der Vergangenheit nicht der Fall war. Aber was der Weg noch bringt, wird man sehen. Das hängt stark mit meiner Leistung auf dem Platz zusammen.

SPORT1: Welche Liga reizt Sie besonders, um vielleicht später einmal dort zu spielen?

Sabitzer: Ich gucke viel Premier League und spanische Liga. Da gefallen mir schon ein paar Vereine.