Sachbuch: Nico Hofmann fordert mehr Haltung ein

Am 23. April erscheint ein Buch des Filmproduzenten und Ufa-Chefs – halb Autobiografie, halb dezidiert politischer Debattenbeitrag.

Als 2013 der TV-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" ausgestrahlt und zum Mega-Erfolg wurde, wunderte man sich hie und da über den Titel. Sollte doch durch die jungen Figuren dieses Kriegsepos dezidiert auch ein jüngeres Publikum angesprochen werden, für das dies dann aber doch eher die Geschichte ihrer Großmütter und Großväter war. Nico Hofmann aber, der das TV-Highlight über acht lange Jahre entwickelt hat, hat den Titel mit Bedacht gewählt. Hofmann, einer der erfolg- und einflussreichsten Film- und Fernsehproduzenten der Nation, ist Jahrgang 1959, er hat sich ein halbes Leben lang an seinem Vater abgearbeitet, der mit ihm nicht darüber reden wollte, was er im Krieg erlebt hat.

"Der Krieg meines Vaters" hieß schon seine Abschlussarbeit bei der Filmhochschule, eine erste Annäherung, "Land der Väter, Land der Söhne" eine seiner ersten Filme, die er als Regisseur gedreht hat. Film, das war für Nico Hofmann ein ganz persönliches Mittel, die Vergangenheit seines nach der Scheidung von seiner Mutter abwesenden Vaters aufzuarbeiten. Aber erst Jahrzehnte später, in der Vorbereitung zu "Unsere Mütter, unsere Väter", sollte sich der Vater erstmals seinem Sohn öffnen und über diese Zeit sprechen.

Bild Nr. 1:
Enormer TV-Erfolg: „Unsere Mütter, unsere Väter“ mit Volker Bruch (r.) ZDF / David Slama

Nico Hofmann, der als Regisseur begann, dann mit seiner Firma TeamWorx zum Produzenten umsattelte und seit kurzem Chef der Ufa ist, ist oft dafür belächelt worden, dass er die jüngere Zeitgeschichte mit Werken wie "Der Tunnel", "Dresden" oder "Die Flucht" ab- und ausverfilmt hat. Dabei ging...

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