Saft, Nektar oder Fruchtsaftgetränk: Wo genau die Unterschiede liegen
Die Auswahl an Säften im Supermarkt ist riesig, doch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Worin unterscheiden sich Fruchtsaft, Nektar und Fruchtsaftgetränke? Und was sagen die Bezeichnungen über den Fruchtgehalt, den Zuckeranteil und die Qualität aus?
Direktsaft, Nektar und Fruchtsaftgetränke
Wer im Supermarkt vor den Saftregalen steht, wird schnell feststellen: Saft ist nicht gleich Saft. Zwischen Direktsaft, Nektar und Fruchtsaftgetränken gibt es deutliche Unterschiede, die sich nicht nur im Preis, sondern auch in Qualität und Nährwert niederschlagen. Doch woran erkennen Sie, welches Getränk am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet ist? Wir erklären Ihnen, was hinter den Bezeichnungen steckt und worauf Sie achten sollten.
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Was genau ist Fruchtsaft?
Fruchtsaft ist ein reines Naturprodukt und muss aus 100 Prozent Frucht bestehen. Dies wird durch die sogenannte Fruchtsaftverordnung geregelt. Ob es sich um Orangen-, Apfel- oder Traubensaft handelt, spielt dabei keine Rolle – wichtig ist, dass keinerlei Zucker, Konservierungs- oder Farbstoffe hinzugefügt werden dürfen. Dies macht Fruchtsaft zu einer gesunden Wahl, insbesondere dann, wenn er naturtrüb ist, da naturtrübe Säfte wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole enthalten. Diese Antioxidantien schützen den Körper vor schädlichen freien Radikalen, die unter anderem durch Stress oder schädliche Umwelteinflüsse entstehen.
Tipp: Besonders empfehlenswert sind Direktsäfte, die ohne Umwege aus der Frucht gewonnen werden.
Direktsaft vs. Saft aus Konzentrat: Der Unterschied
Ein großer Teil der im Handel erhältlichen Säfte wird aus Fruchtsaftkonzentrat hergestellt. Doch was bedeutet das genau? Beim Saft aus Konzentrat wird dem Direktsaft wir laut rtl.de zunächst Wasser entzogen, um ihn platzsparend und kostengünstiger transportieren zu können. Häufig stammen die Früchte aus fernen Ländern und das Konzentrat wird anschließend nach Europa verschifft. Vor Ort wird das Konzentrat wieder mit Wasser vermischt und haltbar gemacht, bevor es in den Handel kommt.
Im Gegensatz dazu wird Direktsaft direkt nach dem Pressen abgefüllt. Er kann zwar pasteurisiert, also kurzzeitig erhitzt werden, um ihn länger haltbar zu machen, doch er bleibt dennoch näher am natürlichen Produkt.
Wichtig: Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung "aus Fruchtsaftkonzentrat", um zu wissen, welche Variante Sie wählen.
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Wann kommt Nektar ins Spiel?
Nicht jede Frucht eignet sich zur Herstellung von purem Fruchtsaft. Besonders säurehaltige oder sehr fruchtfleischreiche Obstsorten wie Sauerkirschen, Mangos oder Bananen werden meist als Nektar angeboten. Nektar enthält neben Fruchtsaft auch Wasser und darf bis zu 20 Prozent Zucker zugesetzt bekommen, um den Geschmack abzurunden. Alternativ darf der Nektar auch mit Honig gesüßt werden, dies muss jedoch auf dem Etikett vermerkt sein.
Der Fruchtgehalt in Nektar variiert je nach Fruchtart. Bei sauren Früchten wie Johannisbeeren oder Himbeeren liegt er bei mindestens 25 Prozent, bei anderen Früchten, die pur genießbar sind, wie Pfirsichen oder Ananas, muss der Anteil mindestens 50 Prozent betragen.
Beispiel: Ein Bananen-Nektar muss lediglich einen Fruchtgehalt von 25 Prozent aufweisen, während ein Ananas-Nektar mindestens 50 Prozent Fruchtanteil enthalten muss.
Fruchtsaftgetränke: Wenig Frucht, viel Zucker
Fruchtsaftgetränke mögen auf den ersten Blick verlockend klingen, doch sie sind weit von einem echten Fruchtsaft entfernt. Diese Getränke enthalten in der Regel nur einen geringen Anteil an Frucht – oft nur zwischen sechs und 30 Prozent, abhängig von der Fruchtart. Der Rest besteht aus Wasser, Zucker und Säuerungsmitteln. Auch erlaubte Fruchtaromen und Farbstoffe dürfen zugesetzt werden.
Für den Nährwert bedeutet das: Fruchtsaftgetränke liefern hauptsächlich leere Kalorien und enthalten nur wenige bis gar keine Nährstoffe. Insbesondere für Kinder werden diese Getränke oft beworben, doch sollten sie möglichst selten im Einkaufswagen landen.
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