Die sagenhafte Auferstehung des Peter Wright

"Peter Wright ist einer der besten Spieler der Welt - wenn er sich auf ein Set Darts konzentriert."

Dieser Satz, ausgesprochen von Darts-Star James Wade nach dem 12. Spieltag der Premier League, fasste das ganze Dilemma von "Snakebite" zusammen.

Wright hatte an diesem 19. April gerade mit 2:8 gegen Wade verloren, vier Wochen später beendete er die Liga auf dem enttäuschenden achten Platz.

"Er kann fantastisch sein und meiner Meinung nach ist er einer der besten Finisher und Scorer der Welt", fuhr Wade fort: "Ich denke, manchmal tauscht er die Darts, weil er nicht so selbstbewusst ist."

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Wright wechselt Darts häufiger als Outfits

Wright hatte sich in den Monaten zuvor ein kurioses Laster angeeignet, an dem er auch bei der WM 2019 bei seinem Auftaktmatch gegen den Spanier Toni Alcinas in der zweiten Runde gescheitert war. Innerhalb eines Spiels wechselte er zwischen mehreren Sätzen Darts hin und her, diese variierten sowohl im Gewicht als auch im Design.

Wade beobachtete diesen Tick des Schotten und nutzte ihn zu seinen Gunsten: "Das Lustige ist: Sobald ich gesehen hatte, dass Peter diese anderen Darts benutzt, habe ich gedacht: Ich habe dich im Sack, hundertprozentig."

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Wright wechselte seine Darts häufiger als seine Outfits und Haarfarben, sein Selbstbewusstsein ging immer mehr in den Keller, in der Weltrangliste fiel er von Platz zwei auf fünf.

Triumph beim World Cup of Darts

Doch wie das so ist mit dem Selbstbewusstsein, auf einen Schlag kann es wieder da sein. Beim World Cup of Darts in Hamburg gewann Wright im Juni gemeinsam mit Partner Gary Anderson die Team-WM, Schottland holte damit seinen ersten Titel überhaupt. Beim 3:1-Finalsieg gegen Irland gewann Wright beide Einzel, den dritten Punkt holte er im Doppel gemeinsam mit Anderson.

Seit dem Triumph schwimmt "Snakebite" auf einer riesigen Erfolgswelle, in der vergangenen Woche gewann er innerhalb von fünf Tagen drei Turniere. Dem Sieg beim German Darts Masters am Samstag ließ er Titel bei den Players Championship 19 und 20 am Dienstag und Mittwoch folgen. Wright fährt in absoluter Topform zum World Matchplay.

Dort trifft er am Montagabend in der ersten Runde auf Vincent van der Voort (Darts World Matchplay ab 20.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und auf YouTube).

Da Wright in der Setzliste für das World Matchplay in Blackpool auf Platz sechs abgerutscht ist, steht der Schotte vor einem steinigen Weg bis zum Finale. In Runde zwei könnte Simon Whitlock warten, bereits im Viertelfinale könnte es zum Duell mit dem Weltranglistendritten Daryl Gurney kommen.

Schindler traut Wright viel zu

Der deutsche Darts-Star Martin Schindler traut Wright im SPORT1-Interview dennoch alles zu: "Er ist ein Darts-Profi. Es gibt Phasen, da läuft es schlecht. Das nagt am Selbstvertrauen. Aber wenn man dann ein Turnier gewinnt, pusht einen das ungemein, allein vom Kopf her. Wright wird deshalb viel selbstbewusster auftreten."

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Das Selbstvertrauen beim Paradiesvogel ist nach den Turniersiegen wieder da - festgelegt auf ein Set Darts hat der 49-Jährige sich jedoch immer noch nicht. Den Turniersieg beim German Darts Masters fuhr er mit anderen Pfeilen ein als die beiden bei den Players Championships.

"Das Wechseln der Darts macht es für mich viel leichter. Wenn der erste Dart in die Triple-20 geht und die anderen zwei nicht, bin ich unzufrieden", erklärt Wright seinen Tick.

"Das sollte ein großartiges Turnier werden"

Wright sieht im ständigen Wechseln seiner Darts keinen Grund für Misserfolg, sondern ganz im Gegenteil sogar eine Methode zum Erfolg. "Drei Titel in fünf Tagen zu gewinnen ist definitiv ein Schub für das Selbstbewusstsein, den ich mit ins World Matchplay nehme. Das sollte ein großartiges Turnier werden."

In dieser Form ist Wright beim zweitwichtigsten Turnier des Darts-Jahres jedenfalls alles zuzutrauen.