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Salamander können kauen

Ein Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) am Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Universität Jena. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
Ein Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) am Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Universität Jena. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU

Jena (dpa) - Einige Salamander können kauen. Sie schlucken ihre Beute nicht wie bisher angenommen einfach herunter, berichten Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und der University of Massachusetts (Lowell/USA) im Fachmagazin «Journal of Experimental Biology».

Sie hatten den Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) untersucht, der zu den Echten Salamandern gehört. Die Forscher wiesen nach, dass die Kammmolche Beute wie Regenwürmer, Mückenlarven, Schnecken oder kleine Fische tatsächlich kauen - allerdings anders als die meisten landlebenden Wirbeltiere. Demnach nutzen die Molche ihre sogenannte Gaumenbezahnung, um die Beute zu töten und gleichzeitig aufzubrechen. Mit der Zunge würden die Beutetiere rhythmisch gegen den Gaumen gerieben. Dort befänden sich sehr scharfe Zähne, die bis zu einen Millimeter lang seien und ständig nachwachsen würden. Die Kieferbezahnung diene dagegen dazu, die Beute zu fangen und festzuhalten.

Die Biologen hatten sich gewundert, dass ein Molch bei der Nahrungsaufnahme Kopf, Kiefer und Zunge bewegt hatte. Bislang hatten Fachleute angenommen, dass Amphibien - zu denen der Kammmolch gehört - nicht kauen können. Untersuchungen in der Röntgen-Videoanlage am Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Universität Jena brachten dann schließlich den Beleg dafür, dass die Tiere kauen. Die Forscher haben Hinweise darauf, dass dies auch andere Salamander können. Sehr ähnliche Kaumechanismen würden sich bei ursprünglichen Säugetieren wie Ameisenigel und Schnabeltier finden.