Salmonellen in Babynahrung: Schwere Vorwürfe gegen Lactalis

Die Krise um den französischen Babymilchpulver-Hersteller Lactalis hat sich verschärft. Der Skandal um mit Salmonellen verseuchte Babynahrung hat eine neue Dimension angenommen. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire wirft dem Milchkonzern Lactalis Versagen vor. Dazu Quentin Guillemain, Sprecher der Opferorganisation der betroffenen Familien: "Wir müssen endlich wissen, wo sich diese Dosen befinden und welche Länder betroffen sind. Das Nötige muss getan werden. Denn wenn es sich herausstellt, dass 83 Länder betroffen sind, dann ist vorstellbar, dass nicht alle Länder über die Lage informiert sind." Lactalis ruft nun mehr als 12 Millionen Dosen Milchpulver zurück. Die Rechtsanwältin der Opferorganisation Jade Dousselin bietet Hilfe an: "Das Vergehen wurde in Frankreich, im Departement Mayenne, begangen. Die mutmaßlichen Verantwortlichen, also der Konzern Lactalis, hat seinen Sitz in Frankreich. Die Opfer können also, unabhängig davon, ob sie in Griechenland, Spanien oder China leben, in Frankreich eine Klage einreichen." In Frankreich erkrankten durch die Salmonellenvergiftung 35 Babys und mussten ins Krankenhaus. Lactalis ist mit einem Umsatz von 17 Mrd. € einer der größten europäischen Hersteller von Milchprodukten.