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Samstag, 6. Juli 2019: Das müssen Sie heute wissen

In Italien droht ein neuer Konflikt zwischen Seenotrettern und Regierung, der AfD in Sachsen droht eine selbstverschuldete Wahlschlappe und Ostdeutschen droht weiterhin mehr Arbeit bei weniger Lohn: Überblick über die Nachrichten der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

Polizeipräsenz beim größten rechten Musikfestivals in Deutschland. Foto: REUTERS / Michaela Rehle
Polizeipräsenz beim größten rechten Musikfestivals in Deutschland. Foto: REUTERS / Michaela Rehle

Flüchtlingsschiff auf Konfrontationskurs

* Retter steuern Italien an

Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi” von Sea-Eye mit 65 aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen an Bord dürfte am Samstagmorgen die italienischen Hoheitsgewässer vor der Insel Lampedusa erreichen. Nur vier Tage nach der Freilassung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete aus dem Hausarrest droht damit eine erneute Konfrontation zwischen Deutschland und Italien. „Wir lassen uns von einem Innenminister nicht einschüchtern, sondern steuern den nächsten sicheren Hafen an”, schrieb Sea-Eye auf Twitter. Das Seerecht gelte, auch wenn manche Regierungsvertreter das nicht wahrhaben wollten.

Schweres Erdbeben in den USA

* Bislang keine Verletzten

Der Süden Kaliforniens ist erneut von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben der Erdbebenwarte hatte das Beben eine Stärke von 7,1. Betroffen war die gleiche Region, in der bereits zwei Tage zuvor die Erde gebebt hatte. Am Donnerstag war in einer Wüstenregion über 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles eine Stärke von 6,4 registriert worden. Es war das schwerste Erdbeben seit 20 Jahren im Süden Kaliforniens. Berichte über Todesopfer oder Schwerverletzte gab es nicht.

Panne bei Sachsen-AfD

* Nur 18 Kandidaten treten zur Wahl an

Bei der Landtagswahl in Sachsen kann die AfD nach einer Entscheidung des Landeswahlausschusses nur mit 18 statt mit 61 Kandidaten antreten. Wegen formaler Mängel bei der Aufstellung erklärte das Gremium die Liste am Freitag im Hinblick auf die Plätze 19 bis 61 für ungültig. Dadurch könnte die AfD nach der Landtagswahl am 1. September nicht alle Mandate, die ihr nach dem Ergebnis zustehen, besetzen. Die Partei hatte ihre Liste in zwei Versammlungen mit verschiedenen Versammlungsleitern und getrennten Wahlverfahren aufgestellt. Dem Gesetz nach müssen aber alle Bewerber Gelegenheit haben, sich und ihr Programm allen Wählern der Landesliste vorzustellen und an beiden Parteitagen teilzunehmen. Die sächsische AfD hat nun nur noch über Direktmandate in den 60 Wahlkreisen die Chance, mit mehr als 18 Abgeordneten ins Landesparlament einzuziehen.

Abbruch bei Rechtsrockkonzert

* Polizei beendet Auftritte

Bei einem Rechtsrock-Konzert im südthüringischen Themar hat die Polizei am Freitagabend die Auftritte von zwei der drei Bands vorzeitig abgebrochen. Sie hätten gegen Auflagen verstoßen, sagte ein Polizeisprecher. Die Band „Sturmwehr” habe einen indizierten Titel gespielt, die Band „Unbeliebte Jungs” einen Titel, der nicht auf der vorher eingereichten Liste stand. Für beide Gruppen gilt ein Auftrittsverbot bis Sonntag. Die dritte am Freitagabend auf dem Programm stehende Band hatte einen planmäßig kurzen Auftritt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot präsent.

Ostdeutsche benachteiligt

* Längere Arbeitszeiten, weniger Lohn

Beschäftigte in Ostdeutschland arbeiten immer noch länger als im Westen - und verdienen weniger. Im vergangenen Jahr kamen Arbeitnehmer in den alten Bundesländern im Schnitt auf 1295 Arbeitsstunden. Im Osten mit Berlin waren es 1351 Stunden und damit 56 mehr. Wird Berlin zum Westen gezählt, sind es im Osten 61 Stunden mehr. Zugleich lagen die Jahres-Bruttolöhne je Arbeitnehmer im Westen mit 36 088 Euro um knapp 4900 Euro höher als in den neuen Ländern mit 31 242 Euro. Das ergeben Daten der Statistischen Ämter von Bund und Ländern, die die Linke-Bundestagsfraktion ausgewertet hat.

Diese Ereignisse werden heute wichtig:

Entscheidung über Rot-Grün-Rot

SPD und Grüne in Bremen stimmen am Samstag auf getrennten Parteitagen über den Entwurf eines Koalitionsvertrages für ein rot-grün-rotes Regierungsbündnis in dem Bundesland ab. Die Linken billigten den Vertrag bereits, allerdings steht bei der Linkspartei noch ein bindender Mitgliederentscheid an.

NRW-AfD sucht neue Spitze

Die zerstrittene nordrhein-westfälische AfD sucht bei einem vorgezogenen Parteitag am Samstag (12 Uhr) eine neue Führung. Die Doppelspitze aus den beiden Vorsitzenden Thomas Röckemann und Helmut Seifen solle mitsamt dem Landesvorstand abgewählt werden und den Weg für einen Neuanfang freimachen, hatte Parteisprecher Martin Schiller der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

England und Schweden spielen um Platz drei

Einen Tag vor Abschluss der Fußball-WM der Frauen in Frankreich steigt das Spiel um Platz drei. In Nizza treffen am Samstag (17 Uhr/ZDF) England und Deutschland-Bezwinger Schweden aufeinander.

Tour de France startet

50 Jahre nach dem ersten Tour-de-France-Titel von Eddy Merckx startet das größte Radrennen der Welt am Samstag in Brüssel. Der Beginn der 194,5 Kilometer langen Flachetappe, die von Brüssel über die Mauer von Geraardsbergen und Chaleroi zurück in die belgische Hauptstadt führt, ist für 12 Uhr angesetzt.

Gewinner des Tages...

...ist die 15-jährige Cori Gauff. Die Tennisspielerin hat nach einer begeisternden Aufholjagd ihre Erfolgsserie in Wimbledon fortgesetzt. Nach Abwehr zweier Matchbälle ließ sich die jüngste Teilnehmerin des Grand-Slam-Turniers auch von der Slowenin Polona Hercog nicht aufhalten und und gewann. Damit zog das Tennis-Talent aus den USA überraschend ins Achtelfinale des Rasenturniers ein.