Samstag, der 11. August 2018: Was Sie heute wissen müssen

Nach Ankündigung von doppelten Strafzöllen gegen die Türkei droht nun die türkische Regierung den USA mit Konsequenzen. Jan Ullrich wurde in eine Psychiatrie eingewiesen. Die Ryanair-Streiks sind vorerst vorbei. Monsanto muss wegen Glyphosat 285 Millionen Dollar Schmerzensgeld an Krebserkrankte zahlen. Und: In Rumänien gab es Massenproteste gegen Korruption. Das sind die wichtigsten Nachrichten des heutigen Tages.

Der türkische Präsident Erdogan drohte der US-Regierung, Ausschau nach neuen Verbündeten zu halten. (Bild-Copyright: Adem Altan/AFP)
Der türkische Präsident Erdogan drohte der US-Regierung, Ausschau nach neuen Verbündeten zu halten. (Bild-Copyright: Adem Altan/AFP)

Nach Ankündigung neuer Strafzölle: Türkei droht den USA

Die türkische Regierung um Recep Tayyip Erdogan will die USA unbedingt wieder an den Verhandlungstisch zurückholen: Via Twitter hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag angekündigt, die Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei zu verdoppeln. Der Kurs der ohnehin schon fragilen Lira fiel daraufhin auf ein Rekordtief. In einem Gastbeitrag der “New York Times” schrieb das Staatsoberhaupt der Türkei jetzt, dass die Partnerschaft zwischen beiden Ländern in Gefahr sei, sollte die US-Regierung die türkische Souveränität nicht respektieren. Erdogan drohte darüber hinaus, dass seine Regierung ansonsten “nach neuen Verbündeten” suchen werde.

Jan Ullrich in Psychiatrie eingewiesen

Laut Polizei wurde Jan Ullrich in eine Nervenklinik zwangseingewiesen. (Bild-Copyright: Fabrice Coffrini/AFP)
Laut Polizei wurde Jan Ullrich in eine Nervenklinik zwangseingewiesen. (Bild-Copyright: Fabrice Coffrini/AFP)

Vorläufiger Tiefpunkt im Drama um Jan Ullrich: Gegen den einstigen Radprofi wird nach seiner Festnahme am Freitag in Frankfurt am Main wegen Totschlags ermittelt. Weil es bei seiner Vernehmung nach Angaben einer Polizeisprecherin jedoch zu einem nicht näher beschriebenen Zwischenfall kam, sahen die Behörden aufgrund seines körperlichen Zustands keinen anderen Ausweg, als Jan Ullrich in eine Nervenklinik zwangseinzuweisen. Um welche Klinik es sich handelt, verriet die Sprecherin nicht.

Ryanair-Streiks erst einmal vorbei

Nach dem 24-Stunden-Streik nehmen Ryanair-Mitarbeiter ihre Arbeit am Samstag wieder auf. (Bild-Copyright: Odd Andersen/AFP)
Nach dem 24-Stunden-Streik nehmen Ryanair-Mitarbeiter ihre Arbeit am Samstag wieder auf. (Bild-Copyright: Odd Andersen/AFP)

Nach dem 24-Stunden-Streik bei Ryanair sollten die Piloten ab Samstagmorgen um 02:59 Uhr ihre Arbeit wieder aufnehmen. Das teilte die deutsche Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. Demnach wolle man nun über das weitere Vorgehen im Tarifkonflikt beraten. Die VC hofft auf ein Einlenken der irischen Fluggesellschaft. Ein Sprecher hatte zuvor erklärt, “wir hoffen, dass Ryanair unser Signal verstanden hat und dann zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist.” Weitere Streiks seien allerdings nicht ausgeschlossen.

Monsanto: Schmerzensgeldzahlung in Millionenhöhe

Dewayne Johnson macht Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich. (Bild-Copyright: Josh Edelson/Pool/AFP)
Dewayne Johnson macht Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich. (Bild-Copyright: Josh Edelson/Pool/AFP)

Jahrelang wandte Dewayne Johnson als Hausmeister mehrerer Schulen das Herbizid Roundup in größeren Mengen an. Der Hauptbestandteil des Unkrautmittels: Glyphosat. Als der 46-Jährige an Krebs erkrankte, machte er Hersteller Monsanto dafür verantwortlich. Ein US-Geschworenengericht in San Francisco gibt ihm nun Recht und verurteilt die Bayer-Tochter auf 285 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Umgerechnet sind das etwa 250 Millionen Euro. Grund: Das Mittel habe wesentlich zur Krebserkrankung des Klägers beigetragen. Monsanto habe der Jury zufolge außerdem versäumt, Kunden auf die Krebsgefahr, die von dem Produkt ausging, aufmerksam zu machen. Dadurch habe sich der Konzern der “Heimtücke” schuldig gemacht.

Rumänien: Massenproteste gegen Korruption

In Rumänien gingen Zehntausende Regierungskritiker auf die Straße. (Bild-Copyright: Andrei Pungovschi/AFP)
In Rumänien gingen Zehntausende Regierungskritiker auf die Straße. (Bild-Copyright: Andrei Pungovschi/AFP)

In Rumänien sind in gleich mehreren Städten am Freitag Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Korruption in der Regierung und Verwaltung zu protestieren. Allein in der Hauptstadt Bukarest versammelten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Mediafax mindestens 20.000 Menschen. Mit Wasserwerfern und Tränengas ging die rumänische Polizei gewaltsam gegen die Großkundgebung der Regierungskritiker vor. Es kam zu Auseinandersetzungen. Etwa 440 Menschen wurden verletzt, darunter auch 24 Polizisten. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.