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Die Samsung Galaxy S21 im Test

Großes Display, kleiner Rand, kleines Loch für die Kamera: Von vorne ähneln Samsungs Galaxy S21 vielen aktuellen Android-Smartphones.
Großes Display, kleiner Rand, kleines Loch für die Kamera: Von vorne ähneln Samsungs Galaxy S21 vielen aktuellen Android-Smartphones.

Neues Jahr, neue Galaxy-Smartphones: Die jüngste Generation von Samsungs Topmodell kommt mit frischem Design und setzt den Fokus wieder auf die Kameras. Das Ergebnis ist Evolution statt Revolution.

Berlin (dpa/tmn) - Der erste Eindruck: Ist da alles? Ja, wenn man weder Ladegerät noch Kopfhörer in die Packung legt, ist das alles. Ein flacher Karton reicht aus für Samsungs neues Spitzen-Galaxy S21. Apple hat es vorgemacht, die Koreaner ziehen nach kurzem Spott nach: Kein Ladegerät und keine Kopfhörer mehr.

Die harten Fakten: Wie schon beim S10 und S20 gibt es drei Modelle - die bis auf Größe und Akkukapazität weitgehend baugleichen Galaxy S21 und Galaxy S21+ sowie das noch größere S21 Ultra mit umfangreicherer Kameraausstattung und abgerundeten Displaykanten. Kostenpunkt: alles zwischen 849 und 1429 Euro (als UVP) und damit im Einstiegspreis laut Samsung jeweils knapp 50 Euro günstiger als die Vorgängergeneration.

Auffälligste Neuerung: das Design. Ein stabiler Alu-Rahmen umschließt S21 bis S21 Ultra, die Kameralinsen und Sensoren sind in einem massiven Stück Metall eingebettet. Das sieht wertig aus und fühlt sich gut an. Zusammen mit der matten Rückseite aus Kunststoff (S21) und Glas (S21+/S21 Ultra) sieht das außerdem chic aus. Fingerabdrücke und Co. sind kaum sichtbar, die Geräte lassen sich auch gut reinigen.

Neuer Chip aus dem Hause Samsung

Samsungs neuester Exynos-2100-Chip treibt alle drei Geräte flott an und soll weniger Strom brauchen als Konkurrenz und Vorgänger. Dazu gibt es 128 oder 256 Gigabyte (GB) stromsparenden UFS-3.1-Speicher, maximal 512 GB sind beim S21 Ultra möglich. Augen auf bei der Wahl der Speichergröße: Es gibt keine Steckplätze für Speicherkarten mehr.

Bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate liefern die Displays der drei S21. Weil man derart flüssigen Bildlauf nicht immer braucht, regeln sie bei Bedarf herauf und herunter. Von 48 Hertz bis 120 Hertz ist alles möglich. So sollen die HD+-Displays (1080 zu 2400 Pixel/1440 zu 3200 Pixel beim S21 Ultra) weniger Strom verbrauchen. Im Display ist der Fingerabdruckscanner nun größer und scannt deutlich schneller.

Schnellladen und Akkuteilen - das geht

Der sparsame Speicher, Displaytricks und schlaue Software sollen das S21 lange in Betrieb halten. Und tatsächlich: Über den Tag kommt es in allen Ausführungen locker. S21+ und Ultra halten dabei länger durch als das kleinere S21.

Die auf Android 11 basierende Nutzeroberfläche One UI in der Version 3.1 ist übersichtlich, wenn auch manche Funktionen nicht dort sind, wo man sie vermutet. Gut, dass man das bei Samsung weiß und in den Menüs Vorschläge à la «Suchen Sie vielleicht das hier?» macht.

Einige neue Funktionen gibt es auch. Nutzer haben zum Beispiel die Wahl zwischen Google Discover und Samsung Free als Nachrichtenaggregator, für entspannteres Displayablesen wurde der Blaulichtfilter mit neuen Funktionen ausgestattet, und auch die Datensynchronisation zwischen Samsung-Geräten soll einfacher werden.

Gute Fotos, umfangreiche Kamera-App

Bei den Kameras hat sich im Vergleich zu den Vorgängern bei S21 und S21+ kaum etwas verändert. Dafür wurde die Software augenscheinlich verbessert. Fotos unter Normalbedingungen gelingen gut, sind scharf und ansehnlich. Manchmal erscheinen die Farben etwas überdeutlich.

Im S21 Ultra steckt ein Hauptsensor mit 108 Megapixeln. Er kombiniert mehrere Pixel zu einem und schafft damit eine bessere Lichtausbeute in der Dunkelheit. Dazu gibt es noch zwei Telelinsen mit 3-facher und 10-facher Vergrößerung - wer viel Zoom braucht, findet ihn also hier.

30-facher Space Zoom bei S21 und S21+ und sogar 100-facher Space Zoom beim S21 Ultra - so nennt Samsung die Kombination aus optischem Zoom und digitaler Ausschnitt-Vergrößerung. In der Praxis ist das Resultat gemischt. Ja, man kann auf den Zoom-Aufnahmen etwas erkennen. Nein, fürs Familienalbum taugt das nicht. Dazu sind Farben und Details besonders bei S21 und S21+ viel zu verlaufen.

Videos filmen alle S21 in bis zu 8K-Auflösung (7680 zu 4280 Pixel). Die Bildstabilisierung ist ziemlich gelungen und steckt auch sehr dynamische Szenen und Wackler weg. Dank der hohen Auflösung und der Bildstabilisierung sind auch scharfe Standbilder aus Videos möglich.

1000 Optionen in der Kamera-App

Wer sich ein wenig in die Kamera-App der Samsung-Geräte einfuchst, wird mit etlichen Einstellungsmöglichkeiten belohnt, für die man bei anderen Herstellern erst einmal im App Store einkaufen gehen muss.

Neben einem Pro-Modus gibt es die Weiterentwicklung von Samsungs Single Shot. Hier kann eine Szene mit allen Kameras gleichzeitig aufgenommen werden. Dann erhält man Standbild, Video und leicht unterschiedliche Perspektiven - toll, um einen Moment umfangreich aufzunehmen. Der Director's View erlaubt den gleichzeitigen Blick durch alle Kameras, per Fingertipp kann die gewünschte Linse ausgewählt werden. Wer mag, blendet sich gleich noch selbst mit rein.

Fazit: Am besten ist das neue Design

Wuchtig und stabil, trotzdem elegant: In Konstruktion und Gestaltung sind die S21 eine gute Weiterentwicklung des Vorgängers. Der polierte Aluminiumrahmen und die Kameralinsen in Ampel-Anordnung sind richtig chic. Und auch einige Schwächen des S20 wurden beim S21 ausgebügelt.

Welches soll es also sein? S21 und S21+ unterscheiden sich nur durch die Größe. Das S21 Ultra ist interessant für alle, die viel Wert auf eine gute Kamera mit viel Zoom legen. Bei S21 und S21+ hat sich da im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas geändert. S20-Eigner brauchen also, anders als Nutzer älterer Geräte, nicht unbedingt aufrüsten.