Unter Sandmassen verschüttet - Kinder nach Dünen-Unglück gestorben - vier Verhaltensregeln sollte jeder Urlauber kennen
Zwei deutsche Kinder wurden am Sonntag im Dänemarkurlaub in den Dünen verschüttet. Nach der Bergung kamen sie in ein Krankenhaus. Dort sind beide nun verstorben. FOCUS online erklärt, wie gefährlich Dünen sein können, und worauf Urlauber unbedingt achten sollten.
Zwei Jungen sind beim Spielen an einem Nordseestrand in Dänemark plötzlich von Sand- und Erdmassen begraben worden. Die beiden Kinder (9 und 12 Jahre) aus dem Raum München wurden am Sonntag in dem kleinen Küstenort Nørre Vorupør bei einem Erdrutsch verschüttet. Fieberhaft gruben Ersthelfer nach ihnen. Erst etwa 40 Minuten nach dem ersten Notruf konnten sie befreit werden. Sie erhielten Erste Hilfe und wurden per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Dort starben sie am Dienstagabend.
Die bisherigen Erkenntnisse der Polizei deuten darauf hin, dass die beiden beim Spielen am Strand eine Art Höhle in die Dünen graben wollten. Das könnte den plötzlichen Erdrutsch ausgelöst haben. Geklärt ist die Unglücksursache noch nicht. Weil es in jüngster Zeit kräftig geregnet hatte, könnte sich das Risiko für Erdrutsche an den Küsten erhöht haben.
Vier wichtige Regeln für Kinder und Erwachsene in den Dünen
Unzählige Einheimische und Urlauber passieren jedes Jahr an Küstenorten die Dünen, um an den Strand zu gelangen. Dass die Sandhügel durchaus Gefahren bergen, ist vor allem vielen Touristen nicht bewusst. Wie „Der Nordschleswiger“ berichtet, haben die dänischen Kommunen Esbjerg, Fanø und Varde angesichts des tragischen Vorfalls noch einmal auf folgende Richtlinien hingewiesen:
Gehen Sie ausschließlich auf Wanderpfaden über eine Düne.
Kinder sollen Sie in den Dünen nie unbeaufsichtigt lassen.
Halten Sie sich nicht unterhalb steiler Dünen auf. Besonders gefährdet sind Gebiete, die von Hochwasser betroffen sind.
Graben Sie nie in Dünen, auch wenn sie nicht steil sind.
Besondere Gefahr in Dünen bei Nässe
Der Leiter der Rettungsstation, Benny Bak, berichtete bei dem dänischen Rundfunksender DR davon, die beiden Jungen wenige Minuten zuvor zusammen mit einem Kollegen noch gewarnt zu haben. „Sie sind von den Dünen gesprungen und wollten gerade ein Loch graben“, sagte Bak. Sein Kollege habe ihnen gesagt, sie sollten von dort wegkommen, weil es dort gefährlich sei und einstürzen könnte.
Nach dem Erdrutsch hätten die Jungen dann unter riesigen, schweren Sand- und Grasklumpen gelegen. Erst mit einem Traktor und Draht hätten die Ersthelfer diese Erdmassen beseitigen können.
Ebenfalls am Sonntag hatte sich anderswo in der Region eine Schlammlawine gelöst. Ein zehnjähriger deutscher Junge musste befreit werden. Größere Verletzungen zog er sich dabei nicht zu: Nach Polizeiangaben kam er mit Rückenschmerzen davon.
Die dänischen Behörden hatten die beiden Vorfälle zum Anlass genommen, um zum Start der Woche davor zu warnen, dass nasses Wetter die Dünen instabil machen könnte. Dies erhöhe das Risiko von Einstürzen, warnten diverse Behörden.