Sarkasmus pur: Daum zählt Götze an

Mario Götze: Sinnbild der BVB-Krise?

Der frühere Bundesliga-Trainer Christoph Daum hat Mario Götze für dessen Umgang mit Kritik angeprangert.

Götzes Reaktion auf die Schelte von Trainer Peter Stöger nach dem Ausscheiden aus der UEFA Europa League sei "nur noch sarkastisch", sagte Daum im CHECK24 Doppelpass.

"Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mich auf meine Defizite hingewiesen hat und ich werde stark daran arbeiten", hatte Götze nach dem 0:0 beim FC Salzburg erklärt.

Zuvor hatte Stöger seinen Unmut über Götzes sportliche Leistung öffentlich deutlich zum Ausdruck gebracht. "Mit Mario war ich überhaupt nicht zufrieden. Wir haben uns eine spielerische Linie erwartet (...). Das ist ja tatsächlich überhaupt nicht passiert", hatte Stöger gesagt.

Daum beklagt fehlendes Vertrauen in Stöger

Für Daum ein legitimes Mittel. "Peter Stöger hat sich immer vor die Mannschaft gestellt. Wenn die interne Kritik nicht mehr fruchtet, muss man auch mal die Öffentlichkeit suchen", sagte Daum im CHECK24 Doppelpass.

Nach Daums Einschätzung hat der Österreicher aber nicht mehr das Standing in der Mannschaft, um solche Kritik auch öffentlich anbringen zu können.

"Es muss vorher aber eine Vertrauensbasis da sein, denn nur dann versteht der Spieler die Kritik", sagte Daum. "Jetzt ist es nur noch Hin-und-Her-Geplänkel."

Stögers Autorität ist also das eine Problem, das den BVB derzeit plagt, Götzes Verfassung die zweite.

"Götze das Sinnbild für alles, was nicht läuft"

Für SPORT1-Experte Marcel Reif ist der Weltmeister "das Sinnbild für alles, was nicht stimmt" in Dortmund. "Seine Heimkehr hat beiden nichts gebracht: weder dem Spieler, noch dem Verein", sagte Reif im CHECK24 Doppelpass.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc versuchte vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover 96 die Wogen zu glätten:

"Götze hat nicht gut gespielt", sagte er bei sky. "Aber es tut mir fast Leid, wie über ihn berichtet wird. Es ist das Normalste von der Welt, aber die Aufgeregtheit ist so groß.“

Trainer Stöger gab Götze gegen Hannover eine erneute Bewährungschance von Beginn an. "Er bekommt erneut die Möglichkeit, weil wir wissen, dass er es kann", begründete der Österreicher seine Wahl.

"Es war eine groß aufgeblähte Berichterstattung. Meine Aufgabe als Trainer ist es, zu analysieren, warum er wie viele andere auch nicht den besten Tag hatte. Er ist vom Standing her eine andere Kategorie, aber bei der Bewertung sind für uns alle gleich.“