Scan&Go: Netto-Kunden können Ware selbst mittels App scannen

Das lästige Anstehen an der Kasse soll bald der Vergangenheit angehören. Dank digitaler Technologie können Kunden etwa in Supermärkten ihre Ware selbst einscannen. Mehrere Händler testen bereits das Feature, darunter auch der Discounter Netto.

11 June 2020, Berlin: The brand discounter Netto in Marzahn-Hellersdorf. Photo: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB (Photo by Jens Kalaene/picture alliance via Getty Images)
Netto ist der nächste Lebensmittelhändler, der das "Scan&Go"-Angebot testet. (Bild: Jens Kalaene/picture alliance via Getty Images)

Die Coronakrise hat auch im Einzelhandel einen Strukturwandel bewirkt. Die Möglichkeit, mittels Karte oder App zu bezahlen, wurde von Supermärkten und Discountern forciert und den Kunden oft genutzt. Nun machen die Händler den nächsten Schritt. Mit einer neuen digitalen Lösung sollen Einkäufer nicht nur kontaktlos bezahlen, sondern die Ware auch selbst mit Hilfe einer App einscannen können. Neuerdings testet auch Netto das Selbstscann-Prinzip "Scan&Go".

Nach Corona: Immer mehr Ladenketten stellen Filialnetz auf den Prüfstand

Das in ausgewählten Filialen eingeführte Feature ist Teil der hauseigenen App des Discounters. Nach dem Öffnen der Anwendung und der Navigation in das Scan&Go-Menü kann der Kunde die Artikel schon am Regal einscannen. Das System ist laut Netto auch auf Wiegeprodukte eingestellt. Ebenso lassen sich damit Leergut-Bons und Filialgutscheinkarten einscannen.

Nachdem der Kunde alle Produkte erfasst hat, kann er sie bezahlen. Dafür stehen ihm neben der Bar- auch Zahlungen mittels Girocard, Lastschrift und PayPal zur Verfügung. Das System soll dem Kunden mehrere Vorteile bringen, etwa ein bequemeres und sicheres Zahlen, wie der Discounter versichert. Außerdem beschleunigt es den Einkaufsvorgang, da das Anstehen an der Kasse entfällt.

14 July 2020, North Rhine-Westphalia, Erkrath: The Scan&Go app is shown in a Penny Market. With the Scan&Go app, users can scan their purchases while shopping in the store and end up making cashless payments. The app works on the iPhone and mobile phones with Android. Photo: Rolf Vennenbernd/dpa (Photo by Rolf Vennenbernd/picture alliance via Getty Images)
Auch andere Supermärkte und Discounter testen das Selbstscan-Prinzip. Das Bild zeigt das Angebot von Penny (Quelle: Rolf Vennenbernd/picture alliance via Getty Images)

Kein Einzelfall, sondern neuer Trend

Medienberichten zufolge testet Netto "Scan&Go" in zehn Filialen, darunter Märkte in München, Nürnberg, Erlangen und Schweinfurt. Ob und wann der Discounter das System in wie vielen und welchen Filialen ausweiten wird, ist nicht bekannt.

Selber scannen: Wenn das Handy die Ladenkasse ersetzt

Die Edeka-Tochter ist nicht der einzige Einzelhändler, der auf das Selbstscan-Prinzip setzt. Auch Rewe und Penny haben ähnliche Angebote in ausgewählten Märkten eingeführt. Der Discounter Lidl testet seine Version nach Informationen des Tech-Magazins Chip in Portugal und Frankreich. Und auch Edeka ist auf den Zug gesprungen. Der Lebensmittelhändler testet seine "innovative Lösung" eigenen Angaben zufolge in mehreren Märkten.