Schüler aus vier Bundesländern gewinnen Geschichtswettbewerb von Bundespräsident
Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg und Niedersachsen haben mit Recherchen zur Geschichte des Wohnens in Deutschland die ersten fünf Plätze des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten belegt. Sie erforschten unter anderem Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet, die NS-Vergangenheit eines Karlsruher Mieter- und Bauvereins sowie die Rückübertragung von Häusern nach der Wiedervereinigung in der ehemaligen DDR, wie die Körber-Stiftung am Dienstag mitteilte. Sie richtet den Geschichtswettbewerb aus.
Bei den fünf Preisträgerinnen und Preisträgern handelt es sich um einzelne Schülerinnen und Schüler, kleinere Schülergruppen sowie komplette Klassen verschiedener Altersstufen. Sie erhielten je 2500 Euro und bekamen ihre Auszeichnungen am Dienstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue überreicht. Die Siegerinnen und Sieger besuchen Schulen in Haselünne und Hannover in Niedersachsen sowie im nordrhein-westfälischen Dortmund, in Karlsruhe in Baden-Württemberg und in der Hauptstadt Berlin.
Steinmeier würdigte die Kreativität und Zielstrebigkeit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die ihre Forschungsergebnisse in vielfältigen Formen vom klassischen Aufsatz bis hin zu 3D-Modellen aufbereitet und eingereicht hatten. Unter den fünf Bundespreisträgern war unter anderem auch eine fünfte Klasse einer Gesamtschule in Hannover, die ein Rapvideo über die Geschichte ihres Stadtteils erstellt hatte. All dies sei "beeindruckend", sagte der Bundespräsident.
Zugleich rief Steinmeier bei der Preisverleihung in seinem Berliner Amtssitz zur Beschäftigung mit der eigenen Geschichte auf. Dadurch werde es möglich zu verstehen, "wie unser Land zu dem geworden ist, was es heute ist", sagte er. Das gelte besonders auch für das gesellschaftlich zentrale Thema Wohnen. Er erinnerte dabei zugleich an Probleme wie Obdachlosigkeit und steigende Mieten.
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wird seit 1973 alle zwei Jahre zu einem vorgegebenen Thema ausgerichtet. Er soll Schülerinnen und Schülern dazu anregen, sich mit der örtlichen Geschichte in ihrem Umfeld zu befassen und wissenschaftliche Kompetenzen zu erwerben.
Das aktuelle Thema lautete "Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte". Laut der in Hamburg ansässigen Körber-Stiftung nahmen mehr als 5600 Schülerinnen und Schüler teil und reichten rund 1650 Beiträge ein.
bro/cfm