Schütze von München war 18-jähriger Einzeltäter - zehn Tote

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Die tödlichen Schüsse von München hat ein 18-jähriger Deutsch-Iraner abgegeben. Zehn Menschen starben bei der Schießerei.

Ausnahmezustand in München - ein Überblick

Nach der blutigen Schießerei in München hat die Polizei Entwarnung gegeben: Der Schütze, ein 18-jähriger Deutsch-Iraner, habe mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine gehandelt, teilte sie am frühen Samstagmorgen mit. Die Leiche des jungen Mannes sei etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum gefunden worden. Er habe sich sehr wahrscheinlich selbst getötet, sagte Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä.

Zuvor waren bei der Bluttat mindestens neun Menschen sowie der mutmaßliche Täter ums Leben gekommen. 21 weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben Andräs hatte der 18-Jährige in einem Schnellrestaurant zu schießen begonnen, anschließend gab er Schüsse bei einem Einkaufszentrum ab und ergriff die Flucht.

Eine Zivilstreife sei schon früh auf den Täter gestoßen und hatte auch auf ihn geschossen. Es sei aber noch unklar, ob der Täter dabei auch getroffen wurde.

Panik in Teilen der Stadt

Die Hintergründe der Bluttat und das Motiv seien noch völlig unklar, sagte Andrä weiter. Es sei aber nicht davon auszugehen, das es weitere Täter gegeben habe. Der 18-Jährige soll bereits seit mehr als zwei Jahren in München gelebt haben. Er sei bislang der Polizei nicht aufgefallen.

Polizeipräsident Andrä sprach vor Journalisten vom bisher schwersten Tag seiner Karriere. “Das Geschehen von gestern Abend und heute Nacht macht uns traurig, sprachlos, und die Gedanken sind insbesondere jetzt auch bei den Opfern”, sagte Andrä.

Zunächst war aufgrund von Zeugenaussagen noch von drei flüchtigen Männern mit “Langwaffen” ausgegangen worden. Nach den Schüssen war Panik in Teilen der Stadt ausgebrochen.

Das Olympia-Einkaufszentrum liegt mitten in einem Wohngebiet, zwei U-Bahn-Stationen vom Olympiastadion entfernt. Mit 135 Geschäften ist es eine der größten Shopping-Meilen in München.

Erst am Montagabend hatte ein 17-jähriger Flüchtling mit einer Axt und einem Messer vier Touristen aus Hongkong in einem Regionalzug bei Würzburg schwer verletzt. Einsatzkräfte erschossen den Jugendlichen. Die Tat soll einen islamistischen Hintergrund haben.

Ausnahmezustand in München - ein Überblick

Quelle & Bild: dpa