Schaden auf bis zu 400.000 Euro geschätzt - DFB-Ärger für Ikke Hüftgold – so viel musste er blechen
Passend zur EM hatte Ikke Hüftgold sein eigenes Trikot designt. Dessen Wappen hat allerdings deutliche Ähnlichkeit zum Logo des DFB. Der reagierte prompt. Jetzt steht fest, wie viel Geld der Ballermannstar an den Fußballbund zahlen musste.
Musiker Ikke Hüftgold (47) steht für Party, Sommer und gute Laune. Doch Matthias Distel, so Hüftgolds bürgerlicher Name, ist auch Unternehmer. Er hat die „Summerfield Group“ gegründet, produziert dort auch andere Malle-Künstler. Und zur Fußball-EM 2024 in Deutschland hat sich Distel viel vorgenommen und das Konzept der „Partynationalmannschaft“ erschaffen. Eigener Schnaps, CDs und Trikots. Mit einem eigenen Logo, welches an das des DFB angelehnt ist. Und genau das hat für viel Trubel gesorgt – und den Sänger viel Geld gekostet.
Ikke Hüftgold: „Wir reden von einem Schaden in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro“
Denn Distel persifliert den Adler des DFB-Wappens. Auf seinem dunkelblauen „Partynationalmannschaft“-Trikot ist ebenfalls ein Adler zu sehen. Doch statt zwei Flügeln sieht man hier nur einen. Auf der anderen Seite hält der Adler einen Bierkrug. Das Gesicht ziert ein Grinsen, statt einfach nur einem geöffneten Mund.
Für den Gag gab es laut einem „Bild“-Bericht Post von Anwälten. „Eine offensichtliche Persiflage, die aber auch die Mannschaft, das Gemeinschaftsgefühl und die Lust auf die EM supporten sollte“, so Hüftgold über seine Idee. Er sei „sehr enttäuscht, dass der Erstkontakt direkt über Anwälte geführt wurde“. Weiter erklärt er: „Es wurden mehrere 10.000 T-Shirts und weitere Artikel produziert. Wenn ich das einstampfen müsste, reden wir von einem Schaden in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro. Dazu kommen horrende Rechtsberatungskosten. Da bewege ich mich in Sphären, die definitiv wehtun können – aber das Risiko gehe ich jetzt ein.“
So viel Geld musste Ikke Hüftgold an den DFB blechen
Der Fall ging vor Gericht. Ein Urteil fiel am 7. Juni. „Ich muss erstmal das Logo einstampfen“, so Ikke Hüftgold zu „t-online“. Der DFB kam auf den Sänger mit einem Vergleichsangebot zu. „Sie würden dann ihre Anwaltskosten von etwa 12.000 Euro selbst bezahlen. Ich dürfte die Trikots weiterhin verkaufen und die Einnahmen für einen guten Zweck spenden.“ Allerdings hätte er dann nicht mehr öffentlich über den Streit sprechen dürfen. Das wollte Hüftgold nicht und hat deswegen das Urteil akzeptiert. 71.000 Euro hat dies gekostet.
DFB äußert sich: „DFB steht für Gesundheit, Sport und ein Leben ohne Drogen – nicht für Trinkspiele“
Der DFB bestätigte der „Bild“ damals den Streit mit dem Ballermannsänger und seiner „Partynationalmannschaft“. „Der DFB steht für Gesundheit, Sport und ein Leben ohne Drogen – nicht für Trinkspiele“, hieß es in einem Statement, welches der Zeitung vorliegt. „Es war in unserer Wahrnehmung offensichtlich, dass Verbraucher über die Herkunft des Trikots der Partynationalmannschaft getäuscht werden könnten – zu groß ist die Ähnlichkeit zu unseren, vergangenen DFB-Trainingsbekleidungen.“ Man zeigt sich entschlossen, die Interessen des Fußballverbandes durchzusetzen: „Wir wollen, müssen und werden unser Logo gegenüber jedem schützen, der es ohne unsere Einwilligung ge- oder missbraucht.“
Der Adler des DFB ist ein markenrechtlich geschütztes Logo. Auch die Supermarktkette Real musste damit schon Erfahrungen machen. Lange stritten der DFB und Real, weil der Supermarkt Retro-Fußballshirts veröffentlichte, die ebenfalls mit dem Adler ausgestattet waren. Das Landgericht München sah 2014 in den Supermarkt-Trikots eine Markenverletzung.