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"Schande über HBO": Satire über Prinz George empört Royal-Fans

Prinz George diente offensichtlich als reales Vorbild eines tyrannischen Prinzen in der neuen HBO-Serie "The Prince". Viele Zuschauerinnen und Zuschauer sind darüber alles andere als begeistert. (Bild: 2019 Pool/Samir Hussein/WireImage)
Prinz George diente offensichtlich als reales Vorbild eines tyrannischen Prinzen in der neuen HBO-Serie "The Prince". Viele Zuschauerinnen und Zuschauer sind darüber alles andere als begeistert. (Bild: 2019 Pool/Samir Hussein/WireImage)

Die neue Satireserie "The Prince" auf HBO Max parodiert das britische Königshaus aus der Sicht des achtjährigen Prinz George. Royal-Fans gehen nun auf die Barrikaden.

Darf ein kleiner Junge zum Zentrum einer fiesen Satire werden? Diese Frage wird derzeit in den sozialen Netzwerken diskutiert - mit emotionalen Statements. Grund für die Furore ist eine neue Serie aus dem Hause HBO: "The Prince" (seit 29. Juli auf dem US-Streamingdienst HBO Max zu sehen) parodiert das Leben der britischen Royals. Im Unterschied zu anderen, ähnlichen Serien kommen dabei insbesondere die jüngsten Royals, der achtjährige Prinz George und seine jüngeren Geschwister Prinzessin Charlotte und Prinz Louis, alles andere als gut weg. Das missfällt vielen Fans sowie Zuschauerinnen und Zuschauern.

"Das grenzt an Mobbing"

"Ich bin nicht besonders damit einverstanden, Kinder zu parodieren", twitterte etwa Omid Scobie, der den Bestseller "Harry und Meghan: Auf der Suche nach Freiheit" schrieb. Der Journalist ergänzte: "Die Royals wurden im Laufe der Jahre in Dutzenden von Sendungen parodiert (Spitting Image, The Windsors, SNL), aber das ist das erste Mal, dass ich mich daran erinnern kann, dass Kinder zur Zielscheibe werden. Es mag 'Comedy' sein, aber es wirkt grausam und grenzt an Mobbing."

Ähnlich sah es auch der Royal-Experte Richard Palmer: "Ich nehme an, das gehört dazu, und die Royals neigen dazu, an die künstlerische Freiheit zu glauben. Aber sich über einen kleinen Jungen lustig zu machen, wird bei einigen nicht gut ankommen", twitterte er und fügte hinzu: "Würde ein US-Unternehmen eine ähnliche Serie über das Kind eines US-Präsidenten in Auftrag geben?"

"Dies sind unschuldige Kinder"

Auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer zeigen sich angesichts der Satire empört: Unter einem Beitrag von HBO Max, der den Trailer zur Serie zeigt, häufen sich kritische Kommentare: "Mit dem heutigen Debüt von 'The Prince' möchten wir Sie daran erinnern, dass dies unschuldige Kinder sind, die es nicht verdienen, karikiert und verspottet zu werden. Sie verdienen, wie jedes andere Kind, Privatsphäre", twitterte ein Nutzer.

Ein anderer drohte gar: "Dass 'The Prince' auf einem Kind basiert, das sich nie dafür entschieden hat, in der Öffentlichkeit zu stehen, ist unverantwortlich und nicht lustig. George, Charlotte und Louis sind in der Grund- und Vorschule. Sie sind unschuldig und sollten tabu sein, genau wie andere berühmte Kinder. Überdenken Sie das oder ich kündige mein Abonnement."

Ein Fan-Account der Familie Cambridge sandte "extra Liebe an die Cambridges": "Kein Kind sollte für Geld so verspottet werden... Schande über HBO Max oder die Erlaubnis, dies zu tun. Wir alle lieben euch, Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis", hieß es auf Twitter.

Serienmacher reagiert gelassen

Die Serie stammt von Gary Janetti ("Family Guy"). Der 55-jährige US-Amerikaner ist bekannt für seinen bitterbösen Humor. Auf die harsche Kritik an "The Prince" reagierte er gelassen: "Ich mache das, was ich für witzig halte, und es soll nie etwas anderes sein, als ein Lachen hervorzurufen und albern und lustig zu sein. Es soll nie etwas Gemeines sein. Es geht um Georges verrückte Sicht auf die Welt und darum, dass er ein Star sein will."

Auch Orlando Bloom, der in der Satire die Rolle von Prinz Harry spricht, äußerte sich gegenüber dem US-Blatt "The Hollywood Reporter" ausweichend: "Anfangs dachte ich: 'Hmm, was soll ich davon halten', denn ich bin ein britischer Junge, der sehr stolz auf seine Wurzeln ist." Der 44-Jährige fügte hinzu: "Ich verstehe, dass die königliche Familie von einigen geliebt und von anderen verabscheut wird, und ich habe sie immer als Teil meines Erbes und meines Hintergrunds verstanden."

"The Prince" umfasst zwölf Folgen und ist derzeit ausschließlich in den USA zu sehen. Die Serie hätte ursprünglich bereits im April erscheinen sollen, wurde angesichts des Tods von Prinz Philip allerdings verschoben.