Eröffnungs-Veranstaltung: Festivalchefin zu Boykotteuren: "Die Welt ist kompliziert"

Festival-Chefin Katja Lucker ärgert sich über den BDS

Nach Boykott-Aufrufen gegen das Berliner Pop-Kultur-Festival meldete sich nun Festivalchefin Katja Lucker zu Wort. Am Eröffnungstag am Mittwoch sagte sie, sie sei sehr wütend. "Die Welt ist sehr kompliziert", so Lucker. Einfachen Parolen, Aufrufen und Boykotten zu folgen, sei mehr als gefährlich. Laut Lucker gab es Leute, die rieten, einfach das Logo der israelischen Botschaft von der Internetseite zu entfernen. "Wir stehen dafür nicht zu Verfügung", stellte sie klar.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte am Mittwoch den Boykott-Aufruf scharf kritisiert. Das Musikfestival habe sich innerhalb kurzer Zeit zum Schmelztiegel verschiedener kreativer Szenen entwickelt, betonte Grütters zur Eröffnung am Mittwoch. Musikerinnen und Musiker kämen dort mit Künstlern und Unternehmern ins Gespräch. "Künstlerische Freiheit finden sie zurzeit wohl nirgends mehr als hier in Berlin; die Stadt ist Sehnsuchtsort vieler Kreativer aus aller Welt."

Umso inakzeptabler sei die jüngste Boykott-Kampagne, sagte Grütters. "Es ist absolut unerträglich, dass die anti-israelische Hetze im Vorfeld des Festivals einige Künstler aus arabischen Ländern veranlasst hat, ihre Teilnahme abzusagen - umso mehr, als ja gerade die Musik gemeinsame Sprache sein kann, wo Worte als Mittel der Verständigung versagen."

Die von vielen Experten als antisemitisch bewertete Gruppe "BDS" (Boycott, Divestment, Sanctions) hatte vor allem auf arabische Künstler Druck ausgeübt und sie zur Absage gedrängt, weil die is...

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