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Schau in Berlin: Neue Ausstellung im DHM ist leider nur eine Häppchen-Schau

Willkommen im Hier und Jetzt, im Zeitalter der Ironie: die Skulpturengruppe „Hero, Leader, God“ von Alexander S. Kosolapov aus dem Jahr 2007 bildet den Abschluss der Ausstellung „1917. Revolution. Russland und Europa“. dpa/Wolfgang Kumm

"Sie werden womöglich überrascht sein", kündigt Raphael Gross, der Präsident des Deutschen Historischen Museums (DHM) an, "dass eine Ausstellung über 1917 so schön sein kann." 1917 – das Jahr der russischen Revolutionen, der Februar- und der Oktoberrevolution. Das DHM präsentiert nun als neueste Wechselausstellung "1917. Revolution. Russland und Europa" im Untergeschoss des Pei-Baus – natürlich passend zum 100-Jährigen dieses Ereignisses.

Die Schau trägt zwar noch nicht die Handschrift des neuen Chefs Gross – dafür hatte sie einen zu langen Vorlauf – aber beim Eintritt gibt man ihm recht: Sie ist wirklich schön, gerade im vorderen Teil. Auch weil wohltuend viel Kunst zu sehen ist. Bilder aus dem "Silbernen Zeitalter", der Zeit nach 1905, als das zaristische Russland die erste Revolution erlebte. Und spätere Kunstwerke, die eine direkte, zeitgenössische Antwort auf die Russische Revolution sind, auf die Umbrüche, die so viel Hoffnung machten auf mehr Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde. Und so bitterlich enttäuscht wurden. Diesen Widerspruch greift am Ende moderne Kunst auf.

Bild Nr. 1:
„Völkerfreundschaft“ von Stepan M. Karpow entstand 1923/24 epd Staatliches Museum fuer Zeitgenoessische Geschichte, Moskau / epd

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Anfangs folgt der Besucher einem klaren Weg – es geht nur in eine Richtung, zeitlich voran, Umwege ausgeschlossen. Ganz chronologisch durchschreitet man die Räume: erst die Vorgeschichte, die plakativ in Vitrinen einzelne Gesellschaftsgruppen des zaristischen Russlands vorstellt. Bauern, Arbeiter, Bürger, Militär, Kirche, Adel, Intelligenz. Weiter geht es ...

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