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Scheidende Bremer "Kommissare": Diesen "Tatort" würden sie am liebsten in die Tonne treten

18 Jahre ermittelten Sabine Postel und Oliver Mommsen gemeinsam als Lürsen und Stedefreund im Bremer "Tatort". Am Ostermontag läuft ihr letzter Fall "Wo ist nur mein Schatz geblieben?". Im Klartext-Interview sprachen die Schauspieler über persönliche Lieblingsfälle - und jene "für die Tonne".

Wer geht, braucht kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Es ist kein Geheimnis, dass gerade Oliver Mommsen auch deshalb beim Bremer "Tatort" aufhört, weil er sich von den Drehbüchern über längere Zeit "leicht unterfordert" fühlte. Im Interview mit der Agentur teleschau geben die am Ostermontag mit dem Fall "Wo ist nur mein Schatz geblieben?" (20.15 Uhr, ARD) scheidenden Ermittler Sabine Postel und Oliver Mommsen aber auch zu, dass sich echte Lieblingsfilme im Werk finden. "Es gibt einen gemeinsamen Favoriten", verrät Sabine Postel, "das ist der Film 'Brüder' über die Macht des organisierten Verbrechens beziehungsweise bestimmter Familien-Clans. Das Buch war glänzend recherchiert. Dazu kam, dass in der Woche der Ausstrahlung, das war 2014, sogar ein wichtiger Prozess losging, dessen Fall man schon fast als reale Entsprechung unserer Fiktion bezeichnen konnte." Bremer Fälle, die dem Duo seit Stedefreunds Debüt im Jahr 2001 nicht gefallen haben, gab es aber auch einige. "Unser Beitrag zur 'Künstlichen Intelligenz' ("Tatort: Echolot" von 2016, d. Red.)", so Oliver Mommsen, "kann man sicher in die Tonne treten. Wir sind uns in Sachen 'gescheiterte Filme' aber auch nicht immer einig. Ich bin immer raus bei Fällen, wo mir der Lehrauftrag als zu dominant erschien."

Die Nachfolge der Bremer Kommissare ist übrigens bislang ungeklärt. Im Frühjahr 2020, so Radio Bremen, soll der nächste Fall gedreht werden. Bis dahin muss man sich also auf eine Nachfolge für Postel und Mommsen geeinigt haben. Die beiden Schauspieler haben das Vorzeigeformat der kleinsten ARD-Sendeanstalt deutlich geprägt. Das verraten allein die Zahlen: Vor Sabine Postel, die 1997 als Inga Lürsen einstieg, gab es nur einen einzigen Bremer "Tatort". Er lief am 4. Feburar 1973 mit Hans Häckermann als Hauptkommissar Walter Böck (Tatort Folge 26: "Ein ganz gewöhnlicher Mord"). Oliver Mommsen verstärkte die Weser-Ermittlerin Inga Lürsen ab dem Fall "Eine unscheinbare Frau" (11. November 2001) als fester Partner. Gemeinsam kommen Lürsen und Stedefreund auf 34 Fälle.