Schießerei in München: Verdächtige war der österreichischen Polizei bekannt
Das österreichische Innenministerium hat bestätigt: Der Schütze, der nach einem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf das israelische Generalkonsulat in München getötet worden ist, war der Polizei in Österreich bekannt. Der 18-jähriger Emrah I. war der Polizei im Februar letzten Jahres aufgefallen. Gegen ihn wurde wegen terroristischer Verbindungen ermittelt.
"Aufgrund der Vorfälle im Jahr 2023 hat die zuständige Sicherheitsbehörde, die Bezirkshauptmannschaft Salzburg, das von der Polizei vorgeschlagene Waffenverbot bestätigt, das bis 2028 gelten soll", sagte der Sprecher der Polizei Salzburg, Hans Wolfgruber.
Emrah I., wurde von der Polizei als österreichischer Staatsbürger mit bosnischen Wurzeln identifiziert.
Er lieferte sich ein Feuergefecht mit fünf örtlichen Polizeibeamten. Das Motiv wird noch ermittelt.
"Gegen 9 Uhr wurde hier eine Person gesichtet, die mit einer Langwaffe hantierte. Die Einsatzkräfte wurden darauf aufmerksam. Daraufhin kam es zu einem Schusswechsel mit dieser Person. Wir wissen jetzt, dass die Person bei diesem Schusswechsel ums Leben gekommen ist", sagte der Sprecher der Münchner Polizei, Andreas Franken.
Die Behörden gehen davon aus, dass er einen Anschlag auf das israelische Konsulat am Jahrestag des Attentats auf die Olympischen Spiele 1972 in München plante, aber das Motiv wird noch untersucht.
"Zum Motiv können wir im Moment natürlich noch nichts sagen. Auch das wird Gegenstand der Ermittlungen sein. Wir sind natürlich an einem Tag wie diesem sehr sensibel und waren auch mit Sicherheitskräften vor Ort. Und es waren auch Kräfte hier, die ersten Kontakt mit dem Täter hatten", sagte Andreas Franken.
Unmittelbar nach Beginn der Schießerei waren rund 500 Polizisten in der Nähe des Konsulats im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Tatort, und die Bevölkerung wurde über die Social-Media-Plattform X gebeten, die Gegend zu meiden.
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums war das Konsulat in München zum Zeitpunkt der Schießerei geschlossen. Diplomaten und Angestellte waren nicht im Büro, um an einer Gedenkfeier zum Jahrestag des Anschlags auf die Olympischen Spiele in München teilzunehmen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Schütze möglicherweise Verbindungen zur sogenannten Gruppe Islamischer Staat (ISIS) hatte und dass es sich um einen versuchten Terroranschlag handelte.
Der Vorfall ereignet sich am 52. Jahrestag des Olympia-Anschlags auf die israelische Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München, bei dem elf israelische Teammitglieder, ein deutscher Polizeibeamter und fünf der Angreifer ums Leben kamen.