Auflösung nach Razzien: Kölner Bandidos-Rockerclub will „Ruhe reinkriegen”

In den vergangenen Wochen wurde in Köln scharf geschossen.

Die Kölner Ortsgruppe der berüchtigten Bandidos hat sich den Rockern zufolge aufgelöst, um die Konflikte in der Domstadt zu beenden. „Das ist eine Entscheidung der Leute vor Ort. Die Hoffnung ist, da ein bisschen Ruhe reinzukriegen“, sagte Bandidos-Sprecher „Micha“ am Montag, der für die rund 60 deutschen Chapter der berüchtigten Rockergruppe spricht. „Wir verurteilen die Gewalttaten, die da passiert sind. Sie sind nicht im Interesse der Bandidos“, sagte der Sprecher. Die Kölner Bandidos-Rocker könnten sich nun einem anderen Chapter anschließen oder austreten, sagte der Bandidos-Sprecher. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Die Kölner Polizei konnte diese allerdings auch am Montag noch nicht bestätigen: „Wir haben es auch nur in den Zeitungen gelesen“, sagte eine Polizeisprecherin. In den vergangenen Wochen war es in Köln zu Gewalttaten gekommen, die laut Polizei auf eine Eskalation zwischen Hells Angels und Bandidos zurückgehen. Mehrfach flogen Kugeln und es wurde scharf geschossen. „Als wären wir hier im Wilden Westen wird hier rumgeballert“, hatte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob kritisiert und einen harten Kurs gegen die Szene angekündigt. Die Bandidos dominieren in Nordrhein-Westfalen das Ruhrgebiet, in den Rheinmetropolen haben eher die Hells Angels das Sagen. Der Kölner Polizei zufolge hatten die Bandidos versucht, die aktuelle vermeintliche Schwäche der Höllenengel auszunutzen. Ungefähr jeweils 50 Leute hätten Bandidos und Hells Angels in Köln in Stellung gebracht. Dahinter steckten wirtschaftliche Interessen. Es gehe um die Türsteher-Szene, um Shisha-Bars und Drogenhandel. „Wir werden es nicht dulden, dass es in Köln so weitergeht wie bisher. Wer hier in Köln den Rechtsstaat so herausfordert, der wird Antwort bekommen“, hatte Polizeipräsident Jacob angekündigt. Die Polizei hatte dann das Vereinshaus der Bandidos durchsucht. Der Bandidos-Sprecher widersprach der Vermutung, mit der Auflösung lediglich einem Vereinsverbot zuvorkommen zu wollen, um so das Vereinsvermögen zu retten: „Unsere Chapter sind keine eingetragenen Vereine.“ (dpa)...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta